Neonazistische Aufkleber und Graffitis am Rande von Demokratiefest
Just an dem Tag, als der Verein Buntes Roßlau die 9. Auflage des Demokratiefestes „Roßlau rockt für Vielfalt und Toleranz“ (mehr dazu hier…) auf dem hiesigen Schillerplatz durchführt, werden dort und in der unmittelbaren, räumlichen Nähe Dutzende neonazistische Aufkleber und einige rechtsextreme Graffiti festgestellt. Dies verwundert kaum, hatte doch die neonazistische Kleinstpartei „Der III. Weg“ im Stile eine Raumnahmestrategie nur zwei Tage zuvor im Netz gegen das Fest gehetzt (mehr dazu hier…). Der Aufkleber mit dem Motiv „Kniet nieder, die Deutschen kommen“ visualisiert mit einem abgebildeten Schlagring nicht nur einen unverhohlenen Aufruf zur Gewalt, sondern wurde vor kurzem schon einmal zur Einschüchterung der Demokratieinitiative verwendet (mehr dazu hier…). Bemerkenswert ist zudem der vorgefundene Klebeort dieses Aufklebers, mithin ein ursprünglich weiß-rot gestreifter Verkehrspoller, der mittels Sprühfarbe noch mit einer schwarzen Farbkomponente versehen wurde. Die Farbkombination schwarz-weiß-rot ist in der extrem rechten Szene ideologisch aufgeladen (mehr dazu hier…) und findet auf vielen neonazistischen Devotionalien und Produkten (Aufkleber, Modemarken, Plattencover, Videos auf TikTok etc.) als Erkennungsmerkmal nach Innen (Binnenidentität) und als Botschaft nach Außen (Raumnahme) Anwendung. Dieser Logik folgt auch das Motiv „FCK Antifa“, dass zusammen mit dem chauvinistisch-nationalistischen Aufkleber „Du – Deutsche voran!“ und „Ich bin als Deutscher geboren und schulde dem Rest der Welt einen Scheiß“ genauso auf dem Schillerplatz entdeckt wurde, wie die rassistische Botschaft „Abschieben verhindert Straftaten“, die geschichtsrevisionistische Parole „Befreie Dich vom Schuldkult“ (mehr dazu hier…) oder einem Aufkleber, der für die neonazistische Band „Sleipnir“ Werbung macht (mehr dazu hier…). Daneben konnten gleich an Dutzenden Klebeorten mehrere Motive mit Bezug zur Kleinstpartei „Der III. Weg“ festgestellt werden, so die Aussage „Pädophilie bekämpfen – Schützt die Kinder“, die durch die Hinzunahme von Regenbogen eine homphobe Aufladung erfährt, die nationalistische Parole „Deutschland den Deutschen“ (mehr dazu hier…), die antisemitisch aufgeladene Aussage „Keine Solidarität mit Israel!“, die systemfeindliche Botschaft „Deutsch bleiben statt Mainstream“ (mehr dazu hier…) oder „Führt Euern Körper Hart, Sauber und Gesund“ (mehr dazu hier…). Komplettiert wird die Raumnahme durch neonazistische Graffitis wie den Zahlencode „1161“ (mehr dazu hier…) und einem sogenannten Kelten- oder Heidenkreuz, dass in der extrem rechten Szene u. a. mit der rassistischen Botschaft „White Power“ assoziiert ist (mehr dazu hier…).
Die Mitglieder von „Buntes Roßlau“ sahen sich in den letzten Jahren immer wieder rechtsextremen Drohungen und Einschüchterungen ausgesetzt (mehr dazu hier…). Im Nachhinein von „Roßlau rockt“ hat der AfD-Ortsbürgermeister mit Neonazivergangenheit (mehr dazu hier…), Laurens Nothdurft, wie bereits im vergangenen Jahr (mehr dazu hier…) versucht, das Demokratiefest zu diskreditieren (mehr dazu hier… auf Meldung vom XX.08.2025 verweisen).
Fotos: Projekt GegenPart am 02. August 2025 in Roßlau
Quelle: eigener Bericht


























