Das Mobile Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt – regional verortet und landesweit kompetent

Das Alternative Jugendzentrum e.V. Dessau kann als Träger des Mobilen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus in Anhalt (Projekt GegenPart) auf eine über 30jährige Erfahrung bei der Bekämpfung von rechtsextremen Strukturen zurückblicken. Mit dem Projekt wollen wir einen Beitrag dazu leisten, Rechtsextremismus, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Diskriminierung und Ausgrenzung zurückzudrängen. Dabei steht für uns konzeptionell die Implementierung wirksamer Strategien zur Demokratieentwicklung im Vordergrund. Handlungsoptionen gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Ideologien der Ungleichwertigkeit können jedoch nur greifen, wenn sie regional verortet sind. Deshalb setzen wir darauf, unseren Bemühungen ein „Gesicht vor Ort“ zu geben. Wir möchten Sie als Akteur:innen, die in der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau, sowie den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg tätig sind, auf unsere Angebote hinweisen. Darüber hinaus bieten wir zivilgesellschaftlichen Initiativen aus der Region Anhalt und Vertreter:innen aus Kommunalpolitik, Wirtschaft und Kirche unsere Unterstützung an, krisenhafte Situationen mit rechtsextremen und menschenfeindlichen Hintergrund zu bewältigen.

Das Konzept der Mobilen Beratung – passgenaue Intervention bei rechtsextremen Ereignislagen

Unser Leitbild

Das Ziel unserer Arbeit ist der nachhaltige Aufbau zivilgesellschaftlicher Strukturen zur Stärkung einer demokratischen Alltagskultur. Dabei arbeiten wir nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“. Unsere Angebote knüpfen an die Alltagserfahrungen vor Ort an und orientieren sich am tatsächlichen Bedarf und den Ressourcen der Beratungsnehmenden, um dadurch gezielte und nachhaltige Veränderungen zu bewirken. Die Mobile Beratung richtet sich gegen Rechtsextremismus, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Ideologien der Ungleichwertigkeit, Diskriminierung und Ausgrenzung. Wir unterstützen und beraten prozesshaft unter anderem Kommunen, Kommunalpolitik, Behörden, zivilgesellschaftliche Initiativen, Vereine, Einzelpersonen und Multiplikator:innen in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld, Wittenberg und der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau bei der Bewältigung rechtsextremer Ereignislagen.

Unser Angebotsprofil

  • Wir beraten sie kostenlos, auf Wunsch anonym und direkt vor Ort.
  • Gemeinsam mit Ihnen erarbeiten wir passgenaue Lösungen und Handlungsstrategien.
  • Wir vermitteln praxisnahe Informationen über regionale rechtsextreme Strukturen und Aktivitäten.
  • Wir unterstützen Bürger:inneninitiativen und lokale Bündnisse bei der Gründung und der inhaltlichen Arbeit.
  • Wir erarbeiten zielgenaue Weiterbildungen und Vorträge für Ihren konkreten Bedarf (Bildungsbausteine).
  • Regelmäßig analysieren wir die Verfasstheit und Kampagnenfähigkeit der extrem rechten Szene (Monitoring) und veröffentlichen die Ergebnisse.
  • Mobile Beratung ist aufsuchend und als Teamarbeit konzipiert.

Kompetenzen und Zielgruppen – der Wirkungsbereich des Mobilen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus in Anhalt (MBT) im Überblick

Das MBT Anhalt bringt in das landesweite Beratungsnetzwerk insbesondere folgende Kompetenzen ein:

Querschnittkompetenzen

  • Kenntnisse über rechtsextreme Strategien, Kampagnenfähigkeit und Strukturen
  • Erarbeitung von Kontextanalysen und „Lagebildern Rechtsextremismus“
  • Praxiserfahrung aus der Arbeit mit regionalen Netzwerken
  • Coaching
  • Moderation
  • Vermittlung zwischen der zivilgesellschaftlichen und staatlichen Ebene
  • Organisations- und Projektentwicklung
  • Informations- und Veranstaltungsmanagement
  • Öffentlichkeitsarbeit

spezialisierte Kompetenzen

  • Vorhalt von Interventions- und Bildungsbausteinen
  • Konfliktmanagement und Gesprächsführung
  • Clearingkompetenzen
  • strukturelle und fachliche Kenntnisse und Erfahrungen in den Bereichen Sozialarbeit und Schule
  • Vermittlungsfähigkeit in der Institution Schule (Zusammenarbeit zwischen LehrerInnen, SchülerInnen, Eltern, Beiräten und den zuständigen Stellen und Behörden)
  • Diskurserfahrungen in kommunalpolitischen und zivilgesellschaftlichen Strukturen (operativ, taktisch, strategisch und organisatorisch)

Aufklären. Sensibilisieren. Verändern. – Bildungsbausteine des Mobilen Beratungsteams

Krisenbewährte Intervention, vor allem wenn sie nachhaltig vor Ort wirken soll, beinhaltet auch immer Bildungselemente. Die regionale Öffentlichkeit kann nur für rechtsextreme, menschenfeindliche und antidemokratische Strukturen und Ereignislagen sensibilisiert werden, wenn sie in die Lage versetzt wird, solche auch tatsächlich zu erkennen. Nur so kann ein lokaler Diskurs entstehen, der letztlich ein Problembewusstsein schafft und Veränderungen bewirkt. Der aktuelle Rechtsextremismus und andere Ideologien der Ungleichwertigkeit nehmen mit ihren jugendkulturellen, parteipolitisch verfassten und gruppenbezogenen Erscheinungsformen nicht nur eine dynamische Entwicklung, sondern zeigen sich wandlungs- und vor allem verwandlungsfähig. Deshalb bietet das Projekt GegenPart praxisnahe, bedarfsgerechte und regionalbezogene Bildungsbausteine unter anderem für Pädagog:innen und Sozialarbeiter:innen, Initiativen und Vereine, Verwaltungen und Behörden, Polizei, Justiz und Kommunalpolitiker:innen an.