Chronik

AfD diskreditiert verstorbene SPD-Fraktionsvorsitzenden

Dessau-Roßlau

Nachdem der SPD-Fraktionsvorsitzender (Stadtrat Dessau-Roßlau) Michael Fricke nach kurzer Krankheit überraschend verstorben war, plant der Stadtrat am 13. August 2025 eine besondere Zeremonie, die ein würdiges Gedenken des allseits beliebten und wertgeschätzten – auch und gerade über Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg – SPD-Mannes und Familienvaters ermöglicht. Das sehen offenbar nicht alle Stadträte so. Laurens Nothdurft, seines Zeichens AfD- Ortsbürgermeister mit Neonazivergangenheit (mehr dazu hier…), bezeichnete gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung (MZ) Michael Fricke als „ideologisch gefestigten Alt-Linken und erklärten Gegner der politischen Alternative, der eine Zusammenarbeit selbst in Sachfragen kategorisch ablehnte“. Diese Pietätlosigkeit ließ sich auch nicht durch die Aussagen Nothdurfts kitten, dass er Frickes Familie sein Beileid aussprach und ihm schließlich attestierte, dass der Stadtrat „mit ihm eine streitbare, linke Stimme verliere“. Michael Fricke hatte immer wieder klare Kante gegen die in Sachsen-Anhalt als „gesichert rechtsextreme Bestrebung“ eingestuften AfD gezeigt (mehr dazu hier… und hier…).

Compact-Anwalt Nothdurft am ersten Verhandlungstag;
Foto:  Projekt GegenPart am 10. Juni 2025 in Leipzig
Quellen: eigener Bericht; Mitteldeutsche Zeitung vom 23. Juli 2025