Neonazistische Instrumentalisierung einer sexualisierten Straftat
Die neonazistische Kleinstpartei „Der III. Weg“ veröffentlich auf seinem Telegram-Kanal einen Beitrag mit der Überschrift „Grenzschutz oder Untergang“. Die apokalyptisch konnotierte Schlagzeile mit einem rassistischen Unterton spielt dabei auf eine sexualisierte Straftat an, die sich am Dessauer Hauptbahnhof ereignete. Wie u. a. die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) berichtete, soll sich dort ein 21-jähriger Afghane vor zwei 14-jährigen Mädchen entblößt haben. Wie die zuständige Bundespolizei der MZ zu Protokoll gab, wird der junge Mann von mehreren Anklagebehörden gleich fünffach gesucht. Die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau suche ihn wegen Raubes, die Staatsanwaltschaft Kiel wegen Sachbeschädigung, die Staatsanwaltschaft Celle wegen Sachbeschädigung sowie Diebstahls und die Staatsanwaltschaft Koblenz wegen des unerlaubten Aufenthaltes ohne Titel. Bei der aktuellen Tat am Dessauer Hauptbahnhof wurde dem Mann indes ein Platzverweis ausgesprochen, auf die Polizeiwache musste er nicht.
Die Dessauer CDU-Landtagsabgeordnete Karin Tschernich-Weiske, selbst Juristin, sagte der MZ zu dieser Causa auf Anfrage: „An dieser Stelle wünsche ich mir schnelle Strafverfahren, die nun zu einer raschen Urteilsfindung führen. Der Rechtsstaat muss in der Lage sein, Mehrfachtäter zügig davon abhalten zu können, noch mehr Schaden anzurichten.“
Quelle: eigener Bericht