
Neonazistische Mobilisierung und Beleidigungen am Rande von CSD
An einem erstmals in Wittenberg stattfindenden CSD (Christopher Street Day) durch die Innenstadt beteiligten sich laut Mitteldeutscher Zeitung (MZ) ca. 460 Menschen. Die Organisator:innen zeigten sich ob dieser Zustimmung bei der Premiere mehr als zufrieden. An einer zeitgleich stattfindenden Gegendemo der neonazistischen JN (Junge Nationalisten – Jugendorganisation der Partei „Die Heimat), die vom Hauptbahnhof startete, nahmen 70 Rechtsextremisten teil, darunter der JN-Aktivist Jonas Zarrad aus der Lutherstadt, der die Versammlung auch angemeldet hatte (mehr dazu hier…). Vereinzelt kam es Rande des CSD zu Provokationen von jungen Rechtsextremisten, in einem Instagram-Video ist zudem eine homophobe und womöglich strafrechtlich relevante Beleidigung dokumentiert. Laut MZ ist darin zu sehen, wie ein bislang unbekannte Täter CSD-Teilnehmende u. a. als „Abschaum“ bezeichnet. Eine Strafanzeige wegen Beleidigung wurde erstattet. Außerdem konnte auf dem Marktplatz, dem Start- und Endpunkt des CSD, der frühere V-Mann Peter Schulz (mehr dazu hier…), der immer wieder Beiträge für den AfD-Kreisverband Wittenberg auf Social Media postet, mit einem Shirt mit der Aufschrift „Kraft durch Freunde“ identifiziert werden. Eine offensichtliche Anspielung auf die Massenorganisation „Kraft durch Freude“ im historischen Nationalsozialismus (mehr dazu hier…). In der überregionalen Berichterstattung (FAZ) wurde zudem herausgestellt, dass Jonas Zarrad den JN-Neonaziaufmarsch anmeldete, während sein Bruder Elias für den Jugendverband „Solid“ der Partei DIE LINKE als Anmelder des Christopher Street Days fungierte.



Fotos: Der ehemalige V-Mann Peter Schulz auf dem Marktplatz; Projekt GegenPart am 21. Juni 2025 in Wittenberg

70 Neonazis zogen durch Wittenberg; Foto: Presseservices Rathenow am 21. Juni 2025 in Wittenberg
Quellen: Mitteldeutsche Zeitung vom 21. Juni 2025 und 22. Juni 2025; FAZ vom 22. Juni 2025; eigener Bericht