
„Entkernung des Gedenkens“ durch AfD-Ortsbürgermeister sorgt für weitere Debatte
Die von Roßlaus AfD-Ortsbürgermeister mit Neonazivergangenheit Laurens Nothdurft (mehr dazu hier…) durchgeführte Gedenkveranstaltung (mehr dazu hier…) am 08. Mai 2025 sorgt für weiteren Wirbel. In dem Format „Newsletter 0340“ wirft der Kommentator der Mitteldeutsche Zeitung (MZ) die Frage auf, ob sich die „Freie Sekundarschule Dessau“ einen gefallen damit getan habe, Teil dieser Inszenierung zu sein: „Wenn Schüler der Freien Sekundarschule Dessau an einem Projekttag das Militärhistorische Museum Anhalt besuchen und mit Zeitzeugen reden, mag das als lokale Geschichtserforschung erklärbar sein. Wenn anschließend gemeinsam an einer Kranzniederlegung am Ehrenmal auf dem sowjetischen Militärfriedhof in Roßlau teilgenommen wird, auf der ausgerechnet Laurens Nothdurft, ein AfD-Mann mit Vergangenheit in der inzwischen verbotenen Heimattreuen Jugend, die Hauptrede hält, bleibt schon die Frage, ob das Teil einer schulischen Pflichtveranstaltung sein sollte. Die Antwort ist übrigens Nein. Es ist gut, dass es Proteste gab, dass die Schüler das miterlebten.“ Dies so die MZ weiter, sei auch deshalb bedenklich, weil der Vater des AfD-Ortsbürgermeisters, mithin Joachim Nothdurft der auch für die AfD im Stadtrat sitzt und ebenfalls eine Neonazivergangenheit in seiner Vita hat (mehr dazu hier…), erst kürzlich versucht habe, einen Artikel im Amtsblatt der Stadt zu platzieren. In diesem wollte er den 08. Mai als „Tag der Nicht-Befreiung“ labeln. Diese Veröffentlichung im Amtsblatt wurde schließlich von der Stadtverwaltung abgelehnt. Der AfD-Landesverband Sachsen-Anhalt wird vom hiesigen Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextreme Bestrebung“ eingestuft.

Laurens Nothdurft mit Gedenk-Kranz; Foto: Presseservice Rathenow am 08.05.2025 in Roßlau
Quellen: Mitteldeutsche Zeitung vom 09. Mai 2025; eigener Bericht