Neonazistische Raumnahme in Kulturinstitutionen
Die neonazistische Kleinstpartei „Der III. Weg“ hat laut Selbstbesichtigung im Internet in der Bachstadt einen so genannten „Nationalrevolutionären Kulturtag“ durchgeführt. Der Post ist illustriert mit Fotos, die III. Weg-Aktivisten zeigen wie sie vor einem Banner mit der Parole „Kulturkampf“ posieren, oder dass Köthener Schloß und Museum mit T-Shirts der Partei besuchen. Dieser Versuch der neonazistischen Raumnahme kommt nicht nur einer Instrumentalisierung von beispielsweise Johann Sebastian Bach gleich, sondern es geht auch im Großen darum, gesellschaftspolitische Errungenschaften zurückzudrehen und die Systemfrage zu stellen. Da verwundert es kaum, dass der „III. Weg“ in dem Post in völliger Selbstüberschätzung alle Hüllen fallen lässt: „In einer Zeit, in der das liberalkapitalistische System unsere Traditionen und Werte zu untergraben versucht, ist es an der Zeit, unsere Stimme zu erheben und für eine Kultur zu kämpfen, die lebendig und zukunftsorientiert ist. (…) In einer Welt, die zunehmend von Globalisierung und Entfremdung geprägt ist, ist es unsere Aufgabe, die Flamme der Kultur am Leben zu erhalten und sie weiterzugeben. Wir sind bereit, diesen Kampf zu führen – für unsere Kultur, unsere Traditionen und unser Volk. (…)“
Quelle: eigener Bericht