Chronik

Neonazistische Kleinstpartei zieht Bilanz

Region Anhalt

In völliger Selbstüberschätzung hat der im Juli 2024 (mehr dazu hier…) gegründete „Stützpunkt Anhalt“ der neonazistischen Kleinstpartei „Der III. Weg“ einen „Jahresabschlussbericht“ vorgestellt. So sprechen die Neonazis u. a. davon, mit einem Jugendlager und Jugendkongress eine neue Bewegung geschaffen zu haben, im kulturellen Bereich lokalen Künstlern eine Plattform gegeben zu haben oder mit „Sporteinheiten und Wanderungen“ das Gemeinschaftsgefühl gestärkt zu haben. Die Realität sieht freilich anders aus, ist es doch nach GegenPart-Einschätzung dem „III. Weg“ in der Region nicht nennenswert gelungen, über das eigene Milieu, herauszukommen (mehr dazu hier…) (und hier…).

Björn Rimmert bei einer Veranstaltung des III. Weg in Zeitz am 31.08.2024; Foto: Pressefuchs Brandenburg

Zwar konnte „Der III. Weg“ in eher ländlich geprägten Sozialräumen wie Roßlau oder Aken einige jugendliche Aktivisten in die Parteiaktivitäten einbinden oder mit homophoben Aktionen gegen den CSD in Köthen (mehr dazu hier…) für temporäre Aufmerksamkeit sorgen. Aber von einem signifikanten, Strukturaufbau kann keine Rede sein – das MBT Anhalt rechnet dem „Stützpunkt Anhalt“ ca. 25 Mitgliedern zu. Das zentrale, strukturelle Problem für den „III. Weg“, wie auch für die Reste der neonazistischen Partei „Die Heimat“ (vormals NPD): viele der jungen Rechtsextremisten fühlen sich nun eher von der AfD angezogen, deren Landesverband vom hiesigen Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextreme Bestrebung“ eingestuft wird.

Foto: Pressefuchs Brandenburg am 31.08.2024 in Zeitz
Quelle: eigener Bericht