Focus berichtet prominent über Roßlauer AfD-Aktivisten mit Neonazivergangenheit
Das wöchentlich in München erscheinende, bundesweit vertriebene Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtet in einem Leitartikel unter der Überschrift „Der Posterboy der AfD und seine Schattenmänner“ eigentlich über den sachsen-anhaltinischen AfD-Spitzenkandidaten Ulrich Siegmund zur bevorstehenden Landtagswahl am 06. September 2026. Siegmund hat auf TikTok 550.000 Follower und will Ministerpräsident werden. Doch einer der „Schattenmänner“ ist der Roßlauer Patrick Harr, der nachweislich, wie auch Siegmund, nicht nur an dem bekannten Potsdamer Strategietreffen teilgenommen hat (mehr dazu hier…), sondern als ehemaliger Funktionär der 2009 wegen ihrer Wesensverwandschaft zur NS-Hitlerjugend verbotenen „Heimattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ) eine lupenreine Neonazivergangenheit aufzuweisen hat. Harr war in der HDJ laut Focus Leiter der „Abteilung Beschaffung“. Das ehemalige HDJ-Netzwerk in Roßlau ist auffällig, denn auch der jetzige AfD-Ortsbürgermeister Laurens Nothdurft (mehr dazu hier…) hatte in der HDJ eine gehobene Position inne (mehr dazu hier…) und vertrat zuletzt des rechtsextreme „Compact-Magazin“ anwaltlich vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig (mehr dazu hier…). Laut Focus stieg Harr zum Geschäftsführer und Pressesprecher der AfD-Fraktion in Magdeburg auf und habe in Roßlau inzwischen einen eigenen Schützenverein gegründet. Ein ehemaliges AfD-Mitglied vermutet im Text, dies gehe „in Richtung Bürgerwehr“. Aktuell, so das Nachrichtenmagazin aus München weiter, habe er drei ehemalige Mitstreiter aus der HDJ um sich geschart. Felix Willer sei Referent für Bundes- und Europaangelegenheiten, Medien und Kultur. Und selbstredend noch Laurens Nothdurft. Bis auf Eric Kaden kämen alle aus Dessau-Roßlau, für den Focus Grund genug davon auszugehen, dass das HDJ-Netzwerk weiter existiert. Ein Insider, der jahrelang im Landtag gearbeitet hat, schildert der Autorin den Eindruck, dass sich Siegmund auch unter dem Einfluss dieser Referenten (u. a. Harr und Nothdurft; Anm. Projekt GegenPart) radikalisiert habe. Im Artikel kommt auch eine AfD-Aussteigerin zu Wort, die den Ortsverband Dessau-Roßlau wegen Laurens Nothdurfts „selbstherrliche[m]“ Regiment verlassen habe.
Der AfD-Landesverband Sachsen-Anhalt wird vom hiesigen Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextreme Bestrebung“ eingestuft.
Quellen: Focus vom 22. September 2025; eigener Bericht


