
AfD-Landesvorstand wirft eigenem Bundestagskandidaten Korruption vor
Wie die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) berichtete, hat der AfD-Landesvorstand in einer E-Mail an den Kreisverband Mansfeld-Südharz (MSH) schwere Vorwürfe gegen den AfD-Bundestagsabgeordneten Kay-Uwe Ziegler aus Bitterfeld-Wolfen (mehr dazu hier…) und (hier…) erhoben. Dem AfD-Mann, der in der kommenden Bundestagswahl im Wahlkreis 73 (Mansfeld) erneut kandidiert, wird darin unterstellt, er habe mit Teilen des MSH-Kreisverbandsvorstandes abgesprochen, einige AfD-Mitglieder aus MSH zum Schein auf 520-Euro-Basis zu beschäftigen und zudem mit diesen vereinbart, dass sie dann jeweils 400 Euro im Monat an den Kreisverband zurückspenden sollten. Diese Absprachen, so die MZ, wären illegal, da die Mitarbeiter offenkundig nur zum Schein angestellt wären, um dem Kreisverband Geld zu verschaffen, das überdies aus Steuermitteln käme. Ziegler wies diese Vorwürfe gegenüber der Lokalzeitung harsch zurück: „Das alles ist brutales Hörensagen, es gibt keine Beweise.“ Er räumte indes ein, tatsächlich ungefähr 20 Mitarbeiter angestellt zu haben, davon nur drei in Vollzeit. Der Rest arbeite nach persönlicher Lebenssituation mal halbtags oder auf 520-Euro-Basis. Inzwischen, so die MZ weiter, habe es zu den Vorfällen rund um die möglichen illegalen Spenden eine außerordentliche Vorstandssitzung des Landesverbands stattgefunden. Der Verdacht habe sich „erhärtet“, sagte der stellvertretende Landesvorsitzende Hans-Thomas Tillschneider auf MZ-Nachfrage. Der AfD-Kreisverband Anhalt-Bitterfeld, dem auch Ziegler angehört, liegt seit langem im Clinch mit dem Landesvorstand der in Sachsen-Anhalt als „gesichert rechtsextreme Bestrebung“ eingestuften Partei. Erst vor wenigen Tagen erstritt Ziegler vor dem Landgericht Magdeburg ein Urteil gegen den AfD-Landesvorstand, weil dieser seine Kandidatur für die Bundestagswahl im Februar 2025 nicht anerkennen wollte (mehr dazu hier…). Zuletzt wurde indes der Chef des Kreisverbandes Anhalt-Bitterfeld, Daniel Roi, (mehr dazu hier…) und (hier…) im Dezember 2024 fast einstimmig aus der AfD-Landtagsfraktion ausgeschlossen (mehr dazu hier…).

Foto: Projekt GegenPart am 05. Mai 2025 in Aken (Elbe)
Quellen: Mitteldeutsche Zeitung vom 24. Januar 2025; eigener Bericht