AfD-Kreisverband Dessau-Roßlau wählt Neonazi in den Vorstand
Auf einem Kreisparteitag hat die AfD Dessau-Roßlau den bekennenden Neonaziaktivisten Rene Diedering in den Vorstand gewählt. Bei Diedering handelt es sich um einen langjährigen Neonaziaktivisten. Im Folgenden sollen einige seiner Aktivitäten kontextualisiert werden. Im April 2017 nahm Diedering an einer Kundgebung teil, die Freiheit für den verurteilten Holocaustleugner Horst Maher forderte. Bilder zeigen ihn, wie er neben Schwarz-Weiß-Roten Reichsfahnen ein Transparent hält.
Im Januar 2018 betonte Diedering bei einer AfD-Veranstaltung als „NPD Mitglied [….] gegen die Antifa kämpfen“ zu wollen – hier lässt sich bereits ein Instrumentelles, outputorientiertes Verhältnis zu politischen Parteien erahnen. Im weiteren Verlauf dieses Jahres bewarb er auch mehrere rassistische Kundgebungen in Dessau und Köthen. Zudem existieren auch Bilder, die Diedering als Teilnehmer des neonazistischen Gedenkmarschs anlässlich der Bombardierung Dessaus zeigen. Diese Veranstaltung war über Jahre hinweg der geschichtsrevisionistische Höhepunkt der lokalen Nazi-Szene. Hier lässt sich auch eine ideologische Kontinuität zur Solidarisierung mit Holocaustleugnern wie Mahler ablesen.
2019 gehörte er zu einer Gruppe Rechtsextremer um den Kameradschaftsaktivisten Alexander Weinert, die am 19. Januar am Bahnhof Roßlau unter bislang ungeklärten Umständen angegriffen wurden. Bereits am Folgetag sprach er auf einer Kundgebung, wo er neben dem langjährigen Neonaziaktivisten Dieter Riefling teilnahm, dem in den 1990ern eine Führungsrolle im rechtsextremen Spektrum nachgesagt wurde. Auch 2021 noch bewarb er eine Neonazi-Kundgebung in Roßlau, im Jahr 2022 teilte er noch einen Beitrag des Thüringer Neonaziaktivisten Thorsten Heise, der auch Mitglied der im Vorstand der in „Die Heimat“ umbenannten NPD ist.
Foto: Presseservice Rathenow am 20.01.2019 in Roßlau
Quelle: eigener Bericht