
Verwaltungsmitarbeiterin multipliziert Aufruf zu verschwörungsideologischen Autokorso
Laut Mitteldeutscher Zeitung (MZ) hat eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung Dessau-Roßlau vor einigen Tagen einen Aufruf zu einem so genannten „Wirtschaftsautokorso“ via E-Mail an alle Stadtratsfraktionen weitergeleitet und darum gebeten, diesen Aufruf nebst Anhang zur Kenntnis zu nehmen. Die MZ schreibt, dass diese „zur Kenntnisnahme“ in diesem Fall eine besondere Brisanz habe und politischen Sprengstoff birgt. Bei den Organisator:innen dieses Autokorsos (mehr dazu hier) handelt es sich um die rechte und verschwörungsideologische Gruppierung „Familienautokorso“, über deren Aktivitäten die GegenPart-Chronik seit Jahren berichtet (mehr dazu hier…) und (hier…) und (hier…). Die reichs- und verschwörungsideologische Motivation dieser Gruppierung kommt dabei u. a. durch Banner mit der Aufschrift wie „Frieden, Freiheit, Souveränität – Besatzer raus!“ klar zum Ausdruck. Zudem nehmen an diesen versammlungsrechtlichen Veranstaltungen immer wieder ausgewiesene Rechtsextremisten und Neonazis teil.
Stadtsprecherin Katrin Kuhnt sagte gegenüber der MZ, dass die Verwaltung diese Causa inzwischen intern ausgewertet habe mit dem Ergebnis, dass Informationen dieser Gruppe nun nicht mehr weitergeleitet werden. In dem MZ-Artikel wird zudem der SPD-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Michael Fricke, zitiert: „Ich halte der zuständigen Mitarbeiterin zu Gute, dass die Weiterleitung der E-Mail an die Fraktionen und fraktionslosen Stadträte, die der Absender erreichen wollte, im Tagesgeschäft ohne inhaltliche Prüfung erfolgte.“

Foto: Presseservice Rathenow am 25.03.2023 in Dessau
Quellen: Mitteldeutsche Zeitung vom 31. Januar 2025; eigener Bericht