Chronik

Razzia in Reichsbürger-Szene

Wittenberg/Dresden
29. November 2023

    Wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtete, fand gleichzeitig in Sachsen, Brandenburg, Hessen und Sachsen-Anhalt eine Razzia im Reichsbürgermilieu statt. Im Visier der Ermittler stand das so genannte „Königreich Deutschland“ (KDR) um dessen Führungsperson Peter Fitzek. Das KDR wird vom Verfassungsschutz klar der Reichsbürger-Szene zugeordnet und Fitzeks Aussagen werden als antisemitisch eingestuft. Von der Durchsuchungsaktion war auch der KDR-Stammsitz im Wittenberger Stadtteil Apollensdorf-Nord betroffen. Im Fokus der Ermittlung stünden insgesamt neun Tatverdächtige denen zur Last gelegt wird, mindestens seit 2021 eine Krankenkasse
    betrieben zu haben, ohne über die dazu erforderliche aufsichtsrechtliche Genehmigung zu
    verfügen. Zudem werden einigen Verdächtigen unerlaubte Bankgeschäfte vorgeworfen.

    Laut der Bankenaufsicht Bafin soll die Großrazzia das Ausmaß der Geschäfte aufklären, die im Umfeld von Fitzeks „Königreich Deutschland“ stattfinden. Fitzek steht immer wieder im Fokus strafrechtlicher Ermittlungen und wurde zuletzt im Juli 2023 vom Amtsgericht Wittenberg erstinstanzlich zu einer Freiheitsstrafe von 8 Monaten ohne Bewährung verurteilt, weil er eine Verwaltungsangestellte bedroht und getreten haben soll (mehr dazu hier…).

    Archivbild: Peter Fitzek bei einer NPD-Demonstration am 07.11.2015; Foto: Projekt GegenPart
    Quellen: Mitteldeutsche Zeitung vom 29. November 2023, eigener Bericht