AfD beteiligt sich an geschichtsrevisionistischer Debatte

Am 08. Mai, der auch als „Tag der Befreiung“ vom Nationalsozialismus bezeichnet wird, befeuert der als völkisch-nationalistisch geltende AfD-Kreisverband Anhalt-Bitterfeld um dessen Führungsperson Daniel Roi (mehr dazu hier…) eine geschichtsrevisionistische Debatte, die ursprünglich von der AfD-Co-Vorsitzenden Alice Weidel im Januar 2025 ausgelöst wurde. Damals bezeichnet Weidel Hitler und die Nazis in einem Videogespräch mit Elon Musk als „sozialistisch“ und „kommunistisch“ (mehr dazu hier…). In dies gleiche Kerbe schlug nun der Kreisverband, wenn er auf Social Media unter der Überschrift „Aus der deutschen Geschichte“ in einem Post den späteren NS-Propagandaminister Josef Goebbels zitierte. Goebbels hat in der NSDAP-Zeitung „Der Angriff“ am 06. Dezember 1931 demnach verlauten lassen: „Die Idee der NSDAP entsprechend sind wir die deutsche Linke. (…) Nichts ist uns verhasster als der rechtsstehende, nationale Besitzbürgerblock.“ Abgesehen davon, dass sich Goebbels damals offensichtlich auf die Kräfteverhältnisse des Reichstages in der Weimarer Republik bezog und das Zitat auch als Wahlkampfgetöse gegen die seinerzeit ebenfalls starke KPD zu lesen ist, sind die Eigenzuschreibungen der NSDAP als „sozialistisch“ ideengeschichtlich und historisch umstritten.
Der AfD-Landesverband Sachsen-Anhalt wird vom hiesigen Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextreme Bestrebung“ eingestuft.   

Foto: Projekt GegenPart am 17.02. 2025 im Wahlkreis 73
Quelle: eigener Bericht