AfD diskeditiert Multikulturelles Zentrum
Das Gebaren der von ehemaligen Neonaziaktivisten dominierten AfD-Fraktion im Stadtrat von Dessau-Roßlau sorgt weiter für Unverständnis. Laut Mitteldeutscher Zeitung (MZ) hat die in Sachsen-Anhalt als „gesichert rechtsextrem“ eingestufte Partei ihre Forderung erneuert, dem Multikulturellen Zentrum Dessau die städtische Förderung zu streichen. Das Zentrum, so der AfD-Mann Laurens Nothdurft (mehr dazu hier…), sei schließlich „linksextrem“. Diese Entleerung von Begriffen gehört zu der von der AfD betriebenen Strategie der Diskursverschiebung. Nachdem Wochen zuvor im Zuge der Haushaltsberatungen (mehr dazu hier…) Kommunalpolitiker:innen der demokratischen Parteien diese offensichtliche AfD-Diskreditierungsstrategie harsch kritisiert hatten, meldet sich in der Lokalzeitung nun auch Jean-Luc Ahlgrimm zu Wort. Der Vorsitzende des Multikulturellen Zentrums ist CDU-Mitglied. „Das ist voll an den Haaren herbeigezogen. Wir weisen das von uns“, sagte Ahlgrimm gegenüber der MZ zu dem Linksextremismusvorwurf. Das Multikulturellen Zentrum ist beispielsweise über die Stadtgrenzen hinaus dafür bekannt, jährlich den „Tag der Erinnerung“ in Gedenken an den neonazistischen Mord an Alberto Adriano auszurichten (mehr dazu hier…).

Foto: Projekt GegenPart am 10. Juni 2025 in Leipzig; Laurens Nothdurft von der AfD-Fraktion Dessau-Roßlau
Quellen: Mitteldeutsche Zeitung vom 17. April 2025; eigener Bericht


