Neonazistischer Post im Nachklapp des Christopher Street Day (CSD)
Im Nachgang des CSD in Köthen hat die neonazistischen Kleinstpartei „Der III. Weg“ auf ihrer Homepage einen diskreditierenden und homophoben Beitrag veröffentlicht. In dem Post ist u. a. von „Indoktrinierung in Kitas und gezielter Frühsexualisierung“ die Rede, oder davon, dass „unter dem Deckmantel der Vielfalt eine ganze Generation umerzogen“ werden solle. Neben solch erwartbaren, neonazistischen Argumentationsfiguren endet der Beitrag mit einem Aufruf, „unsere Kinder zu schützen“, sich „für biologisch natürliche Familien“ einzusetzen und „für eine gesunde, freie deutsche Jugend“ stark zu machen.
„Bürgerdialog“ mit Filmvorführung der rechtsextremen AfD
Nach GegenPart-Informationen hat die in Sachsen-Anhalt als „gesichert rechtsextreme Bestrebung“ eingestufte AfD in Pretzsch zu einem Bürgerdialog eingeladen und diesen vorab auf Social Media beworben. Mit dabei der AfD-Bundestagsabgeordnete Kay-Uwe Ziegler aus Bitterfeld und der AfD-Landtagsabgeordnete Volker Scheurell. Das besondere an dieser Veranstaltung, die AfD zeige den Film „Nur einen Piks – Im Schatten der Impfung“. Produziert wurde dieser von dem Unternehmen Taurus Film um Mario Nieswandt aus Seelow, der u. a. 2021 die Conspect Film GmbH gründete, die einst zum Firmengeflecht des rechtsextremen Compact Magazin gehörte.
Neonazistischer Aufkleber im öffentlichen Raum
An einer Bushaltestelle wird ein Aufkleber mit der Parole „Klagt nicht, kämpft!“ entdeckt. Dies kann nur als Handlungsaufforderung mit appellativen Charakter der extrem rechten Szene verstanden werden, auch mit Gewalt politische Ziele durchzusetzen. Zudem ist die Ikonographie des Aufkleber durch die Farbkombination schwarz/weiß/rot geprägt, die in der Szene ideologisch aufgeladen ist und als Erkennungsmerkmal nach Innen und Außen fungiert.
Neonazistische Flyeraktion
Nach GegenPart-Informationen hat die neonazistische Kleinstpartei „Der III. Weg“ in mehreren Ortsteilen der Stadt Südliches Anhalt Rundflyer mit der Parole „Wir sind die echten Grünen! Umweltschutz ist Heimatschutz“ verteilt. Zum einen ist dies ein untauglicher Versuch der Neonazipartei, sich als Kämpferin für Umwelt- und Klimaschutz zu inszenieren. Zudem stellt diese Propagandaaktion implizit eine Traditionslinie zum historischen Nationalsozialismus her, war doch auch im NS „Naturschutz“ ein wichtiger Baustein, der mit einer völkischen Blut- und Bodenideologie aufgeladen war.
AfD-Politiker versuchen Windenergie zu diskreditieren
Wie die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) berichtete, hat der AfD-Landtagsabgeordnete Matthias Lieschke bereits am 11. Juni 2025 in einem Facebook-Post in dramatischen Worten davon gesprochen, dass es „in mehreren Ortsteilen der Stadt Coswig zu einem gravierenden Umweltereignis“ gekommen sei. Demnach hätten zahlreiche Einwohner „sichtbare Schadstoffablagerungen“ beobachtet , genauer handele es sich um „Faserpartikel“ die sich auf Gartenmöbeln und im Freien hängender Wäsche abgelagert hätten. Als mögliche Ursache vermuten Lieschke und Andy Zyskowska, seines Zeichens AfD-Stadtrat in Coswig, der in dem Post als Erster über Faserablagerungen auf dem Dach seines Hauses berichtete, eine unsachgemäße Zerlegung von Windradflügeln im nahegelegenen Windpark im Coswiger…
Verschwörungsideologische Kundgebung
Die hiesige Querdenken-Szene führt eine Montagsmahnwache in der Dessauer Innenstadt durch. Dabei sind prominent Fahnen des rechtsextremen „Compact“-Magazins um dessen Herausgeber Jürgen Elsässer zu sehen.
Demonstration aus dem Querdenkerspektrum
In Wittenberg findet startend vom Arsenalplatz eine verschwörungsideologische Demonstration unter dem Titel „Reformation 2. 0 – Für Frieden, Freiheit und Souveränität“ statt, an der vor allem Menschen aus dem Reichsbürger- und Verschwörungsmilieu teilnehmen. Dabei sind prominent Fahnen des rechtsextremen „Compact“-Magazins um dessen Herausgeber Jürgen Elsässer zu sehen.
Neonazistischer Aufkleber im öffentlichen Raum
In der Ritterstraße wird an einer Laterne ein Aufkleber mit der rassistischen Parole „Wir müssen draußen bleiben“ entdeckt. Das ursprünglich einmal für Hunde gedachte Begehungsverbot (u. a. in Geschäften) zeigt die ganze Menschenverachtung der extrem rechten Szene. Abgebildet ist eine Frau in einer stilisierten Burka, die in Gestalt einer bewaffneten islamistischen Terroristin daherkommt.
Neonazistischer Aufkleber im öffentlichen Raum
In der Burgstraße wird an einer Laterne ein Aufkleber mit der bejahenden Aufschrift „Heimatliebe“ und der durchgestrichenen Passage „Grün-Linker Schwachsinn“ festgestellt. Dies erinnert nicht von ungefähr an eine Parole der in Sachsen-Anhalt als „gesichert rechtsextreme Bestrebung“ eingestuften AfD.
Rechtsextreme Aufkleber im öffentlichen Raum
In der Burgstraße direkt an der Bushaltstelle vor einer Sekundarschule, wird ein ganzes Aufkleberkonvolut der neonazistischen Kleinstpartei „Der III. Weg“ identifiziert. Während das eine Motiv auf den im Juli 2024 gegründeten „Stützpunkt Anhalt“ der Rechtsextremisten hinweist, diskreditiert der Aufkleber mit der Aufschrift „Deutsch bleiben statt Mainstream“ alle gesellschaftspolitischen Diskurse aus dem demokratischen Spektrum, ganz gleich ob Debatten um Migration, Klimaschutz, Bildungspolitik oder Erinnerungskultur.