Brisanter AfD-Kandidat auf Roßlauer Bürgerliste
Die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) berichtete weitere Details zur Causa Nothdurft, nachdem das Medium dazu eine Pressemitteilung des Projektes GegenPart (mehr dazu hier…) aufgegriffen hatte. Demnach kandidiere Laurens Nothdurft, ein ehemaliges Mitglied der rechtsextremen und 2009 verbotenen „Heimattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ) als AfD-Mann auf der Liste der AfD für den Dessau-Roßlauer Stadtrat und auf einer neu gegründeten „Bürgerliste“ für den Roßlauer Ortschaftsrat. Die „Bürgerliste“ führe demnach Jörn von der Heydt, ehemaliges CDU-Mitglied und inzwischen aus der Partei ausgetreten, sowie Axel Holzgräbe an. Letzterer betreibt in Roßlau eine Apotheke. Beide waren im Jahr 2019 noch auf der CDU-Liste zur Ortschaftsratswahl angetreten. Das brisante: auch zur Wahl am 09. Juni 2024 gibt es eine CDU-Liste, dann aber ohne von der Heydt und Holzgräbe. Die noch amtierende Ortsbürgermeisterin Christa Müller (CDU) zeigt sich gegenüber der MZ irritiert darüber, dass ihr ehemaliger Parteifreund von der Heydt zusammen mit einem ehemaligen HDJ-Funktionär auf einer Liste kandidiert. Wenige Tage später gab Jörn von der Heydt der MZ zu Protokoll, dass die AfD schließlich eine demokratische Partei sei, die in den Medien schlecht dargestellt werde. Auf Laurens Nothdurft angesprochen, sagt er: „Es gibt viele Menschen, die in der Vergangenheit Fehler in ihrer Jugend gemacht haben.“
Der AfD-Landesverband Sachsen-Anhalt wird vom hiesigen Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextreme Bestrebung“ eingestuft.
Quellen: Mitteldeutsche Zeitung vom 12. April 2024; Mitteldeutsche Zeitung vom
16. April 2024; eigener Bericht