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„Wir sind hier heute nicht, um den Anfängen zu wehren.“

500 Menschen protestieren in Dessau-Roßlau gegen einen Aufmarsch der rechtsextremen NPD//zahlreiche Kundgebungen und Aktionen im Stadtgebiet

So schlecht ist das Wetter am 08. März in Dessau-Roßlau nicht. Hin und wieder lugt gar die Sonne unter dem Wolkendach hervor. Doch zum gemütlichen Bummel lädt Sachsen-Anhalts drittgrößte Stadt an diesem Tag nicht ein. Viele Straßen sind gesperrt, die Innenstadt so gut wie verwaist und 1000 Polizeibeamte aus zahlreichen Bundesländern prägen das Bild.

Der Grund für dieses nahezu surreale Szenario: Die neonazistische Kampfpartei NPD marschiert auf und will mit ihrer Demonstration „Unsere Herzen sehnen sich nach Gerechtigkeit, nicht nach Rache“, die Luftangriffe alliierter Bomberverbände vom 07. März 1945 zur Sprache bringen. Bereits vor drei Jahren (mehr dazu hier...) nahmen dieses Datum Rechtextremisten und Neonazis zum Anlass, um durch die Muldestadt zu ziehen und diesen notwendigen Beitrag zur militärischen Zerschlagung des Naziregimes in eine Gleichsetzung von Opfern und Tätern umzulügen. Der NPD und der mit ihr eng verbundenen Neonazikameradschaften geht es auch diesmal nicht darum, die Ursachen die zur Bombardierung der Stadt führten, in einem objektiven Geschichtszusammenhang zu betrachten.  Auch 2008 leugnen und relativieren die rechtsextremen Menschenfeinde die Verbrechen des Nationalsozialismus, an denen auch viele Dessauer aktiv beteiligt waren (mehr dazu hier...) und (hier...) .

Anders als noch 2005, versuchte die Stadtverwaltung den rechten Aufmarsch im Vorfeld zu verbieten und begründete dies u. a. mit dem gleichzeitig in der Stadt stattfindenden und international renommierten Kurt-Weill-Fest. Letztlich hatte die Verbotsverfügung keinen Bestand und wurde von Oberverwaltungsgericht mit dem Verweis auf das hohe Rechtsgut der Versammlungsfreiheit aufgehoben.

Ein breites Bündnis aus demokratischer Kräfte und Kulturinitiativen wollte sich auf eine solch ergebnisoffene juristische Auseinandersetzung jedoch nicht verlassen, rief daher zu zahlreichen Protestveranstaltungen auf und betonte bereits vorab, trotz eines möglichen Verbotes an allen geplanten Aktivitäten festhalten zu wollen. Ein Entschluss mit Weitblick, wie der Verlauf des Tages noch zeigen sollte.

Keine Punkrock-Klänge und auch nicht die obligatorischen Liedermacher-Einlagen, beschallten bereits am frühen Morgen den Bahnhofsvorplatz. Dort hatte sich der Dessauer beatclub (mehr dazu hier...) mit großen Boxen und seiner Kundgebung „beats gegen Rechts“ in Stellung gebracht. Obwohl sich zunächst nur eine Handvoll Leute für die Mucke aus der Konserve interessierten, tat das der Stimmung keinen Abbruch. Das lag vor allem an der recht originellen und ungewöhnlichen Musikauswahl. Da wechselten sich Songs von den Beatles munter mit dem Udo Jürgens Gassenhauer „Zeig mir ein Platz an der Sonne“ ab und elektronische Tanzmusik leitete die nächste EBM-Runde ein. Wenig später wird der Platz schon wieder mit „Yeah, Yeah, Yeah“ gerockt. „Man ist immer wieder gespannt, was als nächstes kommt.“, kommentiert ein Passant das Programm. Die einzigen, die sich über dieses wahrhaft kosmopolitische Gesamtarrangement ärgern dürften, sind die anreisenden NPD-Anhänger und Rechtsextremisten. Diese treffen sich zu diesem Zeitpunkt gerade in Hörweite am Westausgang des Hauptbahnhofes.



Zahlenmäßig in einer anderen Liga, spielt die Kundgebung „BUNT statt BRAUN – Für ein demokratisches und antifaschistisches Dessau-Roßlau“, zu der das Dessauer Bündnis gegen Rechtsextremismus (BgR) ab 13.00 Uhr vor dem Anhaltischen Theater einlädt (Aufruf hier...). Insgesamt 350 Teilnehmer verfolgen die Beiträge und stärken sich vorher noch mit einem Nuss-Nougat-Brötchen am Gewerkschaftsstand.


eine Kundgebungsteilnehmerin hat sich das Motto auf den Leib geschneidert


BUNT statt BRAUN - das gilt an diesem Tag auch für Drahtesel


am Stand der IG-Metall-Jugend gab es die begehrten Brötchen

Dieses unsägliche Gedankengut und rechtsextreme Ideologie greift auch in Dessau um sich.“, eröffnet der Moderator Joachim Landgraf die hochkarätige Rednerliste. Der Verwaltungsdirektor des Anhaltischen Theaters verweist auf die braune Vergangenheit der Kulturstätte, die er heute mit repräsentiert. Das Theater wurde von den Nationalsozialisten 1938 unter Anwesenheit Adolf Hitlers und Joseph Goebbels wiedereröffnet und habe schon vorher dafür gesorgt, dass alle „volksschädigenden Einflüsse“ aus dem Kulturbetrieb verbannt worden seien. Unter Volksschädlingen verstanden die NS-Ideologen u.a. den weltberühmten Komponisten Kurt Weill, der aus Dessau vertreiben wurde, wie Landgraf feststellt. Genau an diese menschenverachtende Ideologie wolle die NPD anschließen. „Wir sagen entscheiden `Nein` zum Geschichtsrevisionismus.“, so Landgraf zu den Intentionen der neonazistischen Kampfpartei.


Joachim Landgraf moderiert die Veranstaltung


das Theater zeigt großflächig und unmissverständlich Flagge


langsam füllt sich der Theatervorplatz

Der DGB-Landesvorsitzende Udo Gebhardt knüpft daran an und erinnert an die Zerschlagung der Gewerkschaften in Dessau durch die Nationalsozialisten. „Aber schon viel früher haben die Nazis die Seele dieser Stadt vergiftet.“, stellt der SPD-Stadtrat (mehr dazu hier...)  fest. „Eine kulturelle Elite von Weltrang wurde aus der Stadt vertrieben:“, sagt der Gewerkschafter zur Emigration der Bauhauskünstler aus Dessau Anfang der 1930iger Jahre. Gebhardt verweist darauf, dass eine Fabrik aus der Stadt insgesamt 12.000 Tonnen des Giftgases Zyklon B an das deutsche Vernichtungslager in Auschwitz geliefert habe (mehr dazu hier...). Mit dem Schädlingsbekämpfungsmittel aus Dessauer Produktion ermordeten die Nazis Millionen von Menschen, vor allen europäische Juden. Der Gewerkschaftsvertreter äußert sich zu den aktuellen Erscheinungsformen des parteipolitisch organisierten Rechtsextremismus unmissverständlich: „Wenn die mit der NPD verbundene DVU in unserem Stadtrat sitzt, dann ist das ein Skandal.“ Gebhardt gibt sich zum Abschluss kämpferisch und betont wie wichtig es sei, Gesicht zu zeigen: „Machen wir also den Mund auf, gegen Nazis und für Dessau!“


DGB-Landesvorsitzender und Dessauer Stadtrat Udo Gebhardt

Meistens ist es ein Tag, wo Männer Frauen gratulieren.“, beginnt Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Hövelmann (SPD) in Anspielung auf den 08. März seinen Beitrag. Doch heute und hier in Dessau müsse sich die demokratisch verfasste Gesellschaft mit den „schrägen und menschenverachtenden Ansichten“ von Rechtsextremisten auseinandersetzten. Der SPD-Politiker betont ausdrücklich, dass er der Stadt Dessau dafür dankbar sei, alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft zu haben, um den Naziaufmarsch möglichst zu verbieten: „Auch dazu gehört Courage.“ Letztlich müsse man aber akzeptieren, dass das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit „über unser alle moralischen Bedenken stehe“. Angesichts der doch recht wenigen DessauerInnen, die den Weg zur Kundgebung fanden, ist der Minister leicht konsterniert: „Ich bin ein wenig erschrocken, wie wenig das Bewusstsein in der Gesamtbevölkerung verankert ist.“ Wenn nur jeder zehnte Einwohner der Stadt auf den Platz gekommen wäre, würden hier dreimal soviele Leute sein, übt sich der Minister in Rechenspielen. Das sei vor allem wichtig, um sich mit den Opfern rechter Gewalt zu solidarisieren: „Sie brauchen keine schweigende Mehrheit.“


Innenminister Hovelmann spricht zu den Teilnehmern

Ich bin froh das wir Widerstand leisten, das ist notwendig“, so der Präsident der Evangelischen Landeskirche Anhalts, Helge Klassohn. Er erinnert zunächst an die deutschen Opfer des 2. Weltkrieges, die unter der Zivilbevölkerung zu beklagen gewesen seien. „Aber dieses Erinnern wäre unvollständig und nicht wahrhaftig, wenn wir nicht zugleich auch derjenigen Menschen gedenken würden, die schon ab 1933 gequält, gejagt und umgebracht wurden.“, fügt Klassohn dann hinzu. Er benennt die behinderten Opfer der NS-Euthanasievernichtungsprogrammes und die ermordeten Juden in den Vernichtungslagern.

Der Kirchenpräsident beklagt, dass es die politischen Eliten in der Weimarer Republik die Demokratie aufgegeben hätten und damit dem Nationalsozialismus erst ermöglicht hätten. Genau dieses Versagen von Funktionsträgern, müsse man sich gerade heute immer wieder vor Augen führen: „Geschichte wiederholt sich nicht, aber es gibt Vergleichbares, aus dem man lernen kann.“ Es gelte dem „braunen Ungeist, dem Rassenhass“ zu widersprechen und aktiven Widerstand zu leisten. „Wir bekennen uns zu den jüdischen Wurzeln unseres christlichen Glaubens.“, zeigt sich Klassohn mit der jüdischen Gemeinde solidarisch und bezeichnet die rechtsextreme und antichristliche Parole „Odin statt Jesus“ als „lächerlich und böse zugleich“.


Helge Klassohn vertritt die Evangelische Landeskirche Anhalt

Als Vertreter des Schauspielensembles spricht für das Anhaltische Theater Karl Thiele. „Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit.“, zitiert er zu Beginn Elli Wiesel. „Wie schnell Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus in Gewalt umschlagen kann, sehen wir jeden Tag in den Medien.“, so der Künstler.

Für Bündnis 90/ Die Grünen spricht danach Lars Kreiseler. Er bezeichnet die Rechtsextremen die heute in der Muldestadt marschieren, als „Geschichtsleugner“ die die „Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus verdrängen“ wollen. Kreiseler wehrt sich gegen einfache Erklärungsmuster für das wiedererstarkte Auftreten von Neonazis: „Rechtsextremismus ist keine Attitüde für Verwirrte.“. Damit spielt der Kommunalpolitiker auch auf eine Revitalisierung der rechten Szene in Dessau-Roßlau an, die allein in diesem Jahr bereits in zwei Gewalttaten und zahlreichen Propagandadelikten gipfelte (mehr dazu hier...) und (hier...). „Wir sind hier heute nicht, um den Anfängen zu wehren.“, sagt er angesichts der Wahlerfolge der NPD in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Ganz dezidiert wendet er sich an den anwesenden Innenminister und lobt dessen persönlichen Engagement gegen Rechtsextremismus. Er fordert Holger Hövelmann aber gleichzeitig auf, dafür Sorge zu tragen, dass auch beim Ministerpräsidenten Böhmer und dem Regierungspartner CDU endlich ein Sensibilisierungsprozess einsetze und bekommt dafür Applaus von den Kundgebungsteilnehmern. „Sorgen sie dafür, dass klar ist wer hier Gegner und wer Verbündeter ist.“, richtet Kreiseler einen Appell an die CDU und meint damit deren Debatte zur Extremismusbekämpfung.

Dies ist kein guter Tag für unsere Stadt.“, beginnt der letzte Redner auf der Kundgebung sein Statement. Oberbürgermeister Klemens Koschig verteidigt nochmals das Verbot der Stadt mit dem die Kommune versucht hatte, den rechten Aufmarsch zu verhindern. Und er hat auch gleich ein Versprechen im Gepäck: „Wir werden auch zukünftig alle rechtlichen Schritte ausschöpfen.“ Besorgt zeigt sich das Stadtoberhaupt über das Image der Stadt, für das der Naziaufmarsch schädlich sei: „Die Welt wird wieder gucken, aha, dass ist die neue Doppelstadt Dessau-Roßlau.“ Koschig kritisiert zudem Teile der Medienberichterstattung bei rechtsextremen Ereignislagen und nennt dabei „Fehler des kleinen Polizeibeamten“, die möglicherweise wieder im Fokus der Berichte stehen könnten. „Zeigen sie Courage“, appelliert er an die Anwesenden und betont wie wichtig es sei, bei den Bürgern für ein Klima für Weltoffenheit zu werben. So sei es nicht immer leicht, auch und gerade im privaten Umfeld, immer wieder gegen dass Stammtischniveau und das „Ja, aber“ zu argumentieren. Koschig verwahrt sich gegen eine politische und ideologische Instrumentalisierung der „Toten vom 07. März 1945“. Wer den historischen Zusammenhang nicht darstelle, verfälsche wissentlich die Geschichte: „Davor gab es Coventry, Manchester und London.“ Klemens Koschig endet mit einem Zitat Gandhis, kommt er doch gerade von einem Indien-Urlaub zurück. Er richtet diesen Ausspruch dabei expliziert an die „jugendlichen Heißsporne“ und hat dabei einen Flyer der örtlichen Antifa in der Hand. Diese hat zu einer Demonstration nach Dessau-Süd mobilisiert, auf der 150 Teilnehmer, vorwiegend alternative Jugendliche, gezählt werden sollten. Später äußerten die Veranstalter der Antifa-Demo Kritik am Vorgehen der Polizei und sprachen von einem „rechtswidrigen“ Einsatz der Beamten.


Oberbürgermeister Klemens Koschig


DessauerInnen formieren sich zum "Weg der Erinnerung und Mahnung"

Anschließend begeben sich die Teilnehmer der Kundgebung auf einen ebenfalls vom Dessauer Bündnis gegen Rechtsextremismus organisierten Rundgang unter dem Motto: „Weg der Erinnerung und Mahnung“. Die erste Station liegt nur unweit vom Theater entfernt, im Stadtpark. Dort malträtierten Nazi-Schläger im Juni 2000 den Afrodeutschen Alberto Adriano so schwer, dass er wenige Tage später an seinen Verletzungen verstarb. Dieser Mord, begangen durch Neonazis, löste vor nunmehr fast 8 Jahren eine breite öffentliche Debatte über rassistische Gewalt und organisierten Rechtsextremismus in der Bundesrepublik aus. Razak Minhel, der Leiter des Multikulturellen Zentrums, erinnert mit eindrucksvollen Worten an diese grausame Tat: „Offensichtlich war den drei Jugendlichen Albertos Hautfarbe Grund genug, um ihn zu erschlagen.“ Inzwischen habe in der Stadt eine breite Diskussion stattgefunden aber es gebe immer noch Leute, die kein Problembewusstsein entwickelt hätten: „ Die nicht wahrhaben wollen, dass es Rechtsextremismus gibt und damit sind sie Verharmloser.“


...und treffen wenig später im Stadtpark ein








Gedenkstein, der an die Ermordung Alberto Adrianos erinnert

Nur einen Steinwurf von dem Gedenkstein entfernt, der an die Ermordung Alberto Adrianos erinnert, macht der Zug am Denkmal für die Opfer des Faschismus halt. „Eine Erfahrung aus der Geschichte ist, dass eine antifaschistische Haltung etwas ist, die man persönlich gewinnen muss.“, sagt Hans Thomas (Die Linke). Der Kommunalpolitiker spart dabei seine eigene Familie nicht aus und spricht offen deren Verquickung mit dem NS-Terrorregime an: „Ich habe nicht in einem antifaschistischen Elternhaus gelebt, die waren fehlgeleitet.“ Thomas nennt Menschen, die den Naziterror in Dessau nicht hinnahmen und Widerstand leisteten. Wilhelm Feuerherdt, der bereits 1932 von Nazischergen so schwer verprügelt wurde, dass er später seinen Verletzungen erlag. Hugo Jacobi, ein jüdischer Kommunist  der im August 1935 „bestialisch ermordet“ wurde und vorher ins Konzentrationslager Oranienburg verschleppt wurde. Hans Heinen, der auf persönlichen Befehl Heinrich Himmlers am 07. September 1939 erschossen wurde. Der parteilose liberale Unternehmer Erick Köckert, der im November 1943 unter dem Fallbeil starb. Friedrich Menzel, der offen gegen die Nazis agitierte und noch am 20. April 1945 an der Friedenseiche in Dessau-Ziebigk, die es heute noch gibt, aufgehängt wurde. Die Teilnehmer legen in Gedenken an die Opfer dann eine Schweigeminute ein.


Hans Thomas wirbt für das Vermächtnis antifaschistischer Widerstandskämpfer

Die dritte Station ist erreicht, die Gedenkstele in der Askanischen Strasse, die an die Zerstörung der Dessauer Synagoge und die Deportation der jüdischen Gemeinde in die Vernichtungslager erinnert. Pfarrer Dietrich Bungeroth eröffnet mit einem Zitat Heinz Knoblochs: „Bürger misstraut den Grünflächen.“ „Hier unter dieser Grünfläche stand einst die jüdische Synagoge.“, löst Bungeroth dann auf. Bevor das hebräische Kadisch erklingt, bringt ein weitere Redner den Charakter des Ortes eindrucksvoll auf den Punkt: „Vor unseren Augen liegen Gefallene, Geschlagene und Getötete.“ Bungeroth schlägt zudem einen Bogen zur aktuellen Weltpolitik, spricht sich für das uneingeschränkte Existenzrecht Israels aus, wünscht sich Frieden im Nahen Osten und einen demokratischen Palästinenserstaat.


der Zug trifft an der Stele in der Askanischen Strasse ein




Pfarrer Dietrich Bungeroth und seine Mitstreiter

Der „Weg der Erinnerung und Mahnung“ endet an der Friedensglocke im Zentrum der Stadt. Dort hatten in den letzten Monaten wiederholt Kundgebungen und Mahnwachen für den in einer Dessauer Polizeizelle unter bisher nicht geklärten Umständen verbrannten Asylbewerber Oury Jalloh (mehr dazu hier...) stattgefunden. Joachim Landgraf zitiert aus dem Gründungsaufruf des Dessauer Bündnisses gegen Rechtsextremismus und illustriert die Bemühungen des zivilgesellschaftlichen Zusammenschlusses, rechtsextremen Bestrebungen, Einstellungen und Handlungsmustern gemeinsam, entschlossen und wirksam entgegenzutreten. Landgraf endet mit einem zuversichtlichen Resümee: „Das jetzt zu Ende gehende Kurt-Weill-Fest steht für eine weltoffene Stadt, dass Bauhaus ebenso.“ Dafür erntet er zustimmenden Beifall.


die Friedensglocke im Zentrum der Stadt

Apropos Nazis, die NPD marschierte tatsächlich durch die Stadt. An der vom Kreisgeschäftsführer Sven Behrendt angemeldeten Demonstration nahmen handgezählte 110 Neonazis, vorwiegend aus regionalen Kameradschaftsstrukturen, teil. Aber auch überregional relevante Neonazikader wie Enrico Marx aus Sotterhausen und der Magdeburger JN-Aktivist Andreas Biere. Damit blieb die neonazistische Kampfpartei weit hinter ihren eigenen Mobilisierungserwartungen zurück. Ein Trost ist das freilich nicht und schon gar kein Grund für eine Entwarnung.

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