Filmvorführungen „Szczurowa“ (Dokumentarfilm) und „Sidonie“ (Spielfilm)
Montag, 12.09.2005, 20:00 Uhr
Dessau, Marienkirche (Zerbster Str.)
Szczurowa Ein Dokumentarfilm von Alexander von Plato und Loretta Walz D 1997 20 Minuten
Aus der Zeit der nationalsozialistischen Besetzung Polens sind bisher etwa 180 Orte bekannt, in denen Sinti und Roma durch Exekutionskommandos der SS, der Polizei und der Wehrmacht ermordet wurden. Einer dieser Orte ist das Dorf Szczurowa in der Nähe von Tarnów in Südostpolen.
Szene aus der Dokumentation
Am Morgen des 3. Juli 1943 wurden die in dem Ort beheimateten Roma-Familien zum Friedhof gebracht und dort 94 Menschen erschossen. Anschließend brannte man ihre Häuser nieder. Frau Krystyna Gill, die als junges Mädchen als einzige ihrer Familie die Verbrechen in Szczurowa überlebte, schildert gemeinsam mit weiteren Bewohnern des Dorfes die Ereignisse.
Sidonie Ein Spielfilm von Karin Brandauer A 1991 87 Minuten
Am 18. August 1933 entdeckt der Pförtner des Krankenhauses von Steyr (Österreich) ein schlafendes Kind. Neben dem Säugling liegt ein Papier, auf dem steht: „Ich heiße Sidonie Adlersburg und bitte um Eltern.“ Das Arbeiterehepaar Breitner nimmt die kleine Sidonie bei sich als Pflegekind auf. Es stört sie nicht, dass Sidonie ein Roma-Kind ist. Besonders der eigene Sohn Manfred liebt die kleine Stiefschwester. So wächst Sidonie trotz mancher Anfeindungen im Dorf ruhig und beschützt in dieser Familie auf. 1943 bekommen die Breitners plötzlich den Bescheid, dass Sidonie von ihrer leiblichen Mutter zurückgefordert werde. Unter diesem Vorwand wird das Mädchen schließlich gegen den Widerstand der Breitners abgeholt und zusammen mit vielen anderen Menschen in Güterwaggons abtransportiert. Wenige Wochen später wird Sidonie Adlersburg in Auschwitz ermordet.
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