Fachtagung Konzepte gegen Antisemitismus als Auftaktveranstaltung zur Interkulturellen Woche 2013

Einladung zurTagung am 20. September 2013 im Bauhaus

Antisemitismus ist nicht auf politische Ränder oder Minderheitengruppen begrenzt. Er gehört ebenso wie Rassismus zu den Kernmerkmalen des Rechtsextremismus, aber nicht jede antisemitische Einstellung deutet auf ein rechtsextremes Weltbild. Mit dem Antisemitismus verhält es sich insofern ähnlich wie mit dem Alltagsrassismus: Er ist schwer zu fassen, tritt in immer neuen Formen auf und lässt sich nur in langfristig angelegten Lernprozessen schrittweise zurück­ drängen

Im Juni 2012 haben wir uns in einer ersten Fachtagung mit diesen Fragen befasst und dabei festgestellt: Es bedarf dringend eines Austauschs über pädagogische Konzepte und Erfahrungen im Umgang mit Antisemitismus. Pädagoginnen und Pädagogen benötigen für eine reflektierte und erfolgversprechende pädagogische Arbeit mit Antisemitismen kompetente Unterstützung: Qualifizierungsangebote, methodische Handreichung, Austausch und vor allem Ermutigung. Benötigt werden Impulse in der Aus- und Fortbildung von Pädagoginnen und Pädagogen, in der Verankerung in Lehrplänen und Rahmenrichtlinien, in der politischen Bildungsarbeit und in der Erinnerungsarbeit.

Dazu laden wir nunmehr recht herzlich ein und wollen damit ein deutliches Signal gegen Antisemitismus, aber auch eine Ermutigung an das gesellschaftliche und pädagogische Handeln an den Anfang der Interkulturellen Woche 2013 stellen.

Susi Möbbeck
Integrationsbeauftragte der Landesregierung
Sachsen-Anhalt


Bitte melden Sie sich für die Teilnahme an der Fachtagung an. Das Anmeldeformular kann hier... als pdf-Datei heruntergeladen werden. Den vollständigen Flyer und das Programm finden Sie hier... als pdf-Datei zum Download.

Programm


ab 9.30 Uhr     Anmeldung

10.00 Uhr      Tagungsbeginn
Moderation: Jana Müller, Alternatives Jugendzentrum e.V., Dessau

Begrüßung und Einladung zur IKW 2013
Susi Möbbeck, Integrationsbeauftragte der Landesregierung

Grußworte
Norbert Bischoff, Sozialminister Sachsen-Anhalt (angefragt)
Dr. Jan Hofmann, Staatsekretär, Kultusministerium Sachsen-Anhalt (angefragt)
Max Privorozki, Vorsitzender,Landesverband Jüdischer Gemeinden  Sachsen-Anhalt
Joachim Liebig, Präsident,Evangelische Landeskirche Anhalt
Dr. Werner Möller, Stiftung Bauhaus Dessau

11.00 Uhr            Impuls
"Antisemitismus und Pädagogik- Eine Übersicht über Konzeptionen und Handlungsansätze"

Dr. Barbara Schäuble,  Soziologin und Sozialpädagogin,verwaltet die Professur für Theorie  und Handlungskonzepte an der Hochschule für angewandte Wissenschaft  und Kunst Holzminden.

11.45 Uhr            Raum für Fragen des Publikums

12.00 Uhr            Mittagspause

13.00 Uhr           Parallele Workshops

Kurze Vorstellung der Workshopleiter_innen

Workshop 1       "Nahost-Konflikt  zum Anfassen"
Dieser Workshop  bringt die historischen Hintergründe des Nahost-Konfliktes näher. Palästinensische und jüdisch-israelische Kräfte, die sich entweder für eine gemeinsame Lösung oder aber für die weitere Eskalation des Konflikts einsetzen,werden in ausgewählten Epochen bis heute  unter  die Lupe genommen. Der Workshop  liefert Grundlagen,um dichotome Weltbilder und vereinfachende Täter-Opfer-Zuschreibungen hinterfragen zu können.

Workshopleitung: Gunnar Meyer, Projekt "BildungsBausteine gegen Antisemitismus"

Workshop 2        "Die sehen doch ganz normal aus! - Begegnungen mit dem Judentum, deutsch-jüdischer Geschichte und Juden in der Moses Mendelssohn Akademie"

Durch Vermittlung von Kenntnissen über Grundlagen des Judentums und deutsch-/europäisch-jüdische Geschichte sowie durch Begegnungen mit Juden,werden kognitiv und emotional Zugänge zum jüdischen Leben in Geschichte und Gegenwart entwickelt. Die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten sollen  langfristig  Argumentations- und emotionale Stärke gegenüber  antisemitischen und fremdenfeindlichen Einstellungen aufbauen helfen.

Workshopleitung: Jutta Dick, Moses Mendelssohn Akademie  Halberstadt


Workshop  3       "Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart"

Basis dieses Workshops  sind verschiedene Unterrichts­materialien und Methoden zum Antisemitismus in Europa und zum jüdischen Leben. U.a. wird  auch das Buch "Alle Juden sind... 50 Fragen zum Antisemitismus" vorgestellt.

Workshopleitung: Thomas Heppener, Direktor des Anne Frank Zentrum  Berlin

Workshop  4        "Wie wird Ausgrenzung zur Voraussetzung für Antisemitismus und Rassismus?"

Dieser Interaktions-Workshop ist speziell für Jugendliche geeignet und zielt  auf die Wahrnehmung von Ausgrenzung. Die unmittelbaren Erkenntnisse werden,von der psychologischen Ebene ausgehend,auf historische Bedingungen des Holocaust, des Antisemitismus sowie auf Formen des Rassismus erweitert und gedeutet.

Workshopleitung: Dr. Marion Mendez, Museum Synagoge Gröbzig

Workshop  5       "Die schrittweise Entrechtung der jüdischen Bevölkerung im Deutschen Reich: Alltag zwischen 1933 und 1938"

Der Workshop thematisiert an ausgewählten Beispielen die antijüdische Gesetzgebung  in den Jahren von 1933  bis 1938  mit  dem Ziel, die Vielschichtigkeit der Ausgrenzungsprozesse zu beleuchten. Im Mittelpunkt steht dabei der Alltag der jüdischen Bevölkerung. Vorgestellt werden  verschiedene Methoden und Bausteine  für den Unterricht.

Workshopleitung: Melanie Engler, Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin/Stiftung  Gedenkstätten Sachsen-Anhalt

Workshop  6        "Vom Bauhaus nach Palästina"

Chanan Frenkel, Ricarda und Heinz Schwerin  gehörten zu den etwa 25 ehemaligen Bauhaus-Schülern und Absolventen, die in den 1930er  Jahren in das damalige Mandatsgebiet Palästina  auswanderten. Der Workshop  ist als Führung durch die Ausstellung geplant, der die biografischen Aspekte der drei Protagonisten im Kontext ihrer antisemitischen Erfahrungen am Ende der Bauhaus-Zeit und im NS- Deutschland nachzeichnet.

Workshopleitung: Dr. lnes Sonder, Moses Mendelssohn Zentrum  für europäisch-jüdische Studien, Universität Potsdam,Kuratorin der Ausstellung "Vom Bauhaus nach Palästina. Chanan Frenkel, Ricarda und Heinz Schwerin"

Kaffeepause

15.15 Uhr           Theater Herzsprung, Magdeburg

"Unser Spielberuht auf den Prinzipien der Improvisation. Improvisation ist, wenn  man nicht  weiß,wie etwas endet, man aber trotzdem damit  anfängt."

16.00 Uhr            Schlusswort/Verabschiedung

Informationen/Anmeldung/Kontakt

Veranstaltungsort:
Bauhaus Dessau
Gropiusallee 38
06846 Dessau-Roßlau
www.bauhaus-dessau.de

Organisationsbüro reAgieren
Multikulturelles Zentrum Dessau e.V.
Parkstr. 7
06846 Dessau-Roßlau
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www.multikulti-dessau.de

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt