Rechte Gewalttaten auf Stadtfest in Aken (Landkreis Anhalt-Bitterfeld)Alternative Jugendliche bedroht, geschlagen und durch die Stadt gehetzt // Volksfestbesucher schauen zu und greifen nicht einIn der Nacht vom 15. zum 16. August kam es in Aken zu mehreren mutmaßlich rechtsextrem motivierten Übergriffen, dies berichteten die Geschädigten heute den Dessauer Beratungsprojekten. Demnach befanden sich drei alternative Jugendliche gegen 01.00 Uhr auf dem menschengefüllten Marktplatz der Stadt, als ein Betroffener (24) von einem bislang unbekannten Täter angegriffen wurde. Dieser sprang ihm mit Wucht in den Rücken. Der Angreifer agierte dabei aus einer ca. 10köpfigen Gruppe augenscheinlicher Rechtsextremisten heraus. Zudem erhielt das Opfer einen Faustschlag ins Gesicht, wobei seine Brille beschädigt wurde. Eine Begleiterin (16) des 24jährigen erhielt bei dem Versuch ihrem Bekannten beizustehen, einen Schlag gegen die Lippe. An dieser Körperverletzung beteiligten sich nach Zeugenangaben bis zu drei Täter direkt. Im passiven Teil der Gruppe, identifizierten die Geschädigten den stadtbekannten Neonazi Christian W. (mehr dazu hier...) und (hier...) und (hier...). Während der Tat skandierten die Neonazis Parolen wie „Scheiß Zecken“. Als Besonders schockierend empfanden die Jugendlichen den Umstand, dass Passanten nicht eingeschritten seien sollen. „Die ganze Kreuzung war voller Leute, eingegriffen hat niemand“, so der 24jährige. ![]() Christian W. (Bildmitte), Aktivist der Neonazikameradschaft "Freie Nationalisten Aken/Elbe" Nach dem Angriff gelang es den Betroffenen schließlich, die Polizei zu verständigen. Nach Angaben der Opfer trafen die Beamten „erst nach gefühlten 20-30 Minuten“ ein. Zudem hätten sie nicht sofort adäquat und mit der gebotenen Sorgfalt reagiert, um die mutmaßlichen Täter zu stellen. Noch vor Ort erstatteten die Geschädigten Strafanzeige gegen die Rechtsextremisten. Nur wenige Augenblicke nachdem die Polizei die Szenerie verlassen hatte, machten sich die drei Jugendlichen auf den Rückweg zu dem wenige hundert Meter entfernten alternativen Musikfestival „Akener Rocknacht“. Noch in der Nähe des Marktplatzes stellten sie dabei fest, dass die Neonazis sie erneut verfolgten und dabei auch von anderen Jugendlichen aus dem Ort begleitet wurden, die nicht der extrem rechten Szene zu zuordnen seien. Während der Hetzjagd hätten ihre Verfolger sie u. a. mit den Ausrufen "Bleibt stehen, wir kriegen euch eh!" und "Ihr kriegt noch ein Ding!" bedroht. Auf der Festwiese der Stadt, die sich nur etwa 100 bis 150 Meter von dem Konzertgelände entfernt befindet, sei es den Angreifern dann erneut gelungen die Betroffenen zu stellen. Dabei sei der 24jährige nach eigenen Angaben in einem Kettenkarussell erneut attackiert und zu Boden gestoßen worden. Schließlich gelang es den Jugendlichen, sich auf das Konzert zu retten. Die Täter ließen nun von ihren Opfern ab. Der 24jährige Geschädigte erlitt ein Hämatom im Gesicht, Verletzungen am Kiefer und eine Platzwunde am Auge. In den Nachmittagstunden des 16. August demonstrierten 60 Menschen spontan in Aken gegen rechte Gewalt. Infos/Kontakt: |
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Interaktive Karte zur europäischen Dimension der extremen Rechten www.projekt-entgrenzt.de |
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„Frau trifft…Engagement und Courage gegen Rechtsextremismus“ Ausstellungseröffnung am 18. November im Frauenzentrum Wolfen |
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„Antisemitismus in der DDR und die Folgen“ Konferenz vom 26. bis 27. November 2015 in der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur |
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Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt






Nur wenige Augenblicke nachdem die Polizei die Szenerie verlassen hatte, machten sich die drei Jugendlichen auf den Rückweg zu dem wenige hundert Meter entfernten alternativen Musikfestival „Akener Rocknacht“. Noch in der Nähe des Marktplatzes stellten sie dabei fest, dass die Neonazis sie erneut verfolgten und dabei auch von anderen Jugendlichen aus dem Ort begleitet wurden, die nicht der extrem rechten Szene zu zuordnen seien. Während der Hetzjagd hätten ihre Verfolger sie u. a. mit den Ausrufen "Bleibt stehen, wir kriegen euch eh!" und "Ihr kriegt noch ein Ding!" bedroht.