05. August 2015 / Köthen

 

Nach Informationen der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in Anhalt wurden am 05. August in Köthen Flugblätter der neonazistschen Partei "Der III. Weg" (mehr dazu hier...) (und hier...) verteilt.  Unter dem Motto "Asylflut stoppen"  wird auf den Flyern in rassisitscher Weise gegen Flüchtlinge und Asylsuchende, aber auch Menschen mit Migrationshintergrund gehetzt. Immer wieder wird dabei, bar jeglicher Fakten, von "Asylbetrug" und "zunehmender Kriminilalität" durch Asylsuchende und geflüchtete Menschen fantasiert. Als Nachfolgeorganisation des mittlerweile verbotenen neonazistischen "Freien Netz Süd" entstanden, war der III. Weg bundesweit durch die Verbreitung einer "Asylkarte" unter dem Motto "Kein Asylantenheim in meiner Nachbarschaft" medial bekannt geworden (mehr dazu hier...). Auch wenn bisher keine Täterschaft bekannt geworden ist, sollte dies zumindest als geistige Brandstiftung einzuschätzen sein. Eine Distanzierung von Gewalt (z.B. Brandanschlägen) gegen Flüchtlinge, deren Unterkünfte und Ünterstützer_innen findet indes auch nicht statt. Ihr Parteiprogramm weist eine große inhaltliche Nähe zum historischen Nationalsozialismus auf. In antiamerikanischer und antisemitischer Manier wird u.a. von einer "imperialistischen Kriegstreiberei durch die USA und Israel, welche vielfach Flüchtlinge hervorruft" geredet und im Anschluss zum Boykott israelischer Produkte aufgerufen. Der "III. Weg“ wirft den etablierten Parteistrukturen im extrem rechten Spektrum, u. a. der NPD, Verrat und zu wenig Radikalität in der Bekämpfung des demokratischen Systems vor und sucht die inhaltliche und habituelle Nähe zum militanten Kameradschaftsspektrum.

Quelle: eigener Bericht

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt