Amadeu Antonio Stiftung veröffentlicht Übersicht zu Neonazis
Übersichtskarte rechtsextremer Kameradschaften in Deutschland Mit der Deutschlandkarte möchten wir auf die Gefahr von Rechts aufmerksam machen, die von einer flächendeckenden Neonaziszene ausgeht. Lokale Kameradschaften oder Zusammenschlüsse „Autonomer Nationalisten“ gibt es bundesweit. Die Übergänge zu regionalen NPD-Gruppen sind dabei meist fließend, auch mit den Ortsverbänden der NPD-Jugendorganisation „Junge Nationaldemokraten“ (JN) gibt es enge Verflechtungen, häufig ist das „Personal“ sogar identisch. Die Recherche für eine umfassende Übersicht der deutschen Nazi-Kameradschaften gestaltet sich recht schwierig. In erster Linie sind es die Landesämter des Verfassungsschutzes, die darüber Auskunft geben. Es haben jedoch auch viele lokale Initiativen aus dem Bundesgebiet auf unsere Anfragen geantwortet. Aus den gesammelten Informationen ist die Karte entstanden. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass sich rechtsextreme Kameradschaften häufig umbenennen, selbst auflösen oder neugründen. Die auf der Karte gelisteten Gruppen können daher nur als „Momentaufnahme“ gewertet werden. Einen Anspruch auf Vollständigkeit erheben wir nicht. An dieser Stelle ist es wichtig zu betonen, dass verbotene Kameradschaften auf der Karte fehlen. Allein in Nordrhein-Westfalen beispielsweise wurden in 2012 vier einflussreiche Neonazi-Gruppen verboten, darunter die „Kameradschaft Aachener Land“ und der „Nationaler Widerstand Dortmund“. Besonders hinsichtlich des rechtsextremen Personenpotentials ist die Quellenlage äußerst unspezifisch – die Zahlen basieren ausschließlich auf den Angaben in den Verfassungsschutzberichten für das Jahr 2011. Deshalb sind auch DVU-Mitglieder erfasst. Die rechtsextreme Partei löste sich jedoch im Mai 2012 selbst auf. Braune Kameradinnen Spätestens seit Beate Zschäpe werden auch Frauen als Akteurinnen in der extremen Rechten wahrgenommen. Sie sind schon lang aktiv, als Mitglieder in gemischtgeschlechtlichen Kameradschaften oder aber in Frauengruppen. In den letzten beiden Jahrzehnten wurden fast 40 rechtsextreme Frauengruppen/-kameradschaften gegründet, mit unterschiedlicher Größe, regionaler Ausdehnung, Relevanz und Lebensdauer (Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus, Stand: Januar 2009). Die sichtbaren Aktivitäten von Frauengruppen und vor allem -kameradschaften sind in den letzten Jahren zurückgegangen, viele der Aktivistinnen sind jedoch weiterhin in gemischtgeschlechtlichen rechten Gruppen aktiv. Der Anteil von Frauen in Kameradschaften, Organisationen oder rechten Cliquen bewegt sich, je nach Region und Gruppe, zwischen 10 und 33% (Bitzan 2008). Die vermeintlich harmlos-völkisch auftretende „Gemeinschaft Deutscher Frauen“ wurde 2001 gegründet und ist über ihre Regionalgruppen deutschlandweit aktiv. Ihren Regionalgruppen gehören zwischen drei und zwanzig Personen an, die größte Gruppe ist wohl die in der Region Berlin-Brandenburg. Zu berücksichtigen sind auch neue Entwicklungen, wie sie deutlich werden in der überregionalen Initiative „free-gender”: diese ideologisch rechte Gruppe widmet sich vor allem den Themen Feminismus und Gender Mainstreaming als Feindbild. Für eine detaillierte Ansicht können Sie sich die Übersichtskarte in hoher Auflösung herunterladen (PDF-Dokument, 549.7 KB).
Den vollständigen Artikel zur Veröffentlichung dieser Übersichtskarte finden Sie hier... Wir danken unseren lokalen Partnerprojekten herzlich für Ihre Mithilfe bei der Recherche!
Informationen/Kontakt
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