Gedenkstunde zur Erinnerung an die Verteibung der Sinti aus Anhalt

Veranstaltung am 1. Februar um 18.00 Uhr im Ratssaal

Die Stadt Dessau-Roßlau und das Alternative Jugendzentrum laden am 1. Februar 2013 um 18 Uhr zu einer Gedenkstunde anlässlich des 75. Jahrestages der Vertreibung der Sinti aus unserer Stadt in den Ratssaal des Dessauer Rathauses ein.

Anfang Januar 1938 verfügte die Geheime Staatspolizei/Staatspolizeistelle Dessau, dass bis zum 1. Februar des gleichen Jahres 53 namentlich aufgeführte „Zigeuner“ das Land Anhalt zu verlassen hätten. Mit dieser zwangsweisen Ausweisung begann für die Sintifamilien ein Leidensweg, der für fast alle mit der Ermordung im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau oder Konzentrationslagern endete.

Seit 2008 recherchiert das AJZ Dessau diese Leidenswege und fand in verschiedenen Archiven Spuren und Fotos fast aller von der Ausweisung Betroffenen sowie ihrer Kinder unter 16 Jahren, denn diese sind im historischen Dokument der Ausweisung nicht aufgeführt.

Erstmals soll nun an diese Opfer des Holocaust an den Sinti und Roma in einer offiziellen Gedenkstunde erinnert werden. Auch dieses Kapitel gehört zur 800-jährigen Geschichte Anhalts und darf nicht vergessen werden.

Mit Siegfried Franz, stellvertretender Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Sinti e.V. und Sohn Überlebender, empfangen wir zur Gedenkstunde einen Ehrengast, aus dessen weitverzweigter Familie mehrere Angehörige damals aus Dessau-Roßlau ausgewiesen wurden.

Die Einladung zur Veranstaltung und den Programmablauf können sie hier... als Pdf-Datei herunterladen.

Gedenkstunde
an die vor 75 Jahren aus Dessau-Roßlau vertriebenen Sinti
1. Februar 2013, um 18 Uhr
Ratssaal des Dessauer Rathauses
Zerbster Straße 4, 06844 Dessau-Roßlau

Programm:

Begrüßung
Jana Müller, AJZ e.V.

Gedenkrede
Oberbürgermeister Klemens Koschig

Grußwort
Siegfried Franz
stellvertretender Geschäftsführer des Niedersächsischen Verbandes Deutscher Sinti

Film “Was mit Unku geschah”

“Wo sind wir geblieben“
Namenslesung

Musikalische Umrahmung:
Fauke Sonnenburg, Besim Tahiri, Romano Drom e.V. Magdeburg

 

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt