gemeinsamer Spendenaufruf:

Teilnahme der Mutter von Oury Jalloh am Prozessende vor dem Landgericht Dessau-Roßlau ermöglichen


vom Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt e.V., der Beratungsstelle für Opfer rechtsextremer Gewalt in Dessau, dem Mobilen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt (Projekt gegenPart) sowie dem Multikulturellen Zentrums in Dessau e.V.

Oury Jalloh starb am 7. Januar 2005 in einer Gewahrsamszelle im Dessauer Polizeirevier. Der 21-Jährige Mann aus Sierra Leone verbrannte am lebendigen Leib auf einer Pritsche gefesselt ohne dass ihm jemand zu Hilfe kam.

Am 27. März 2007 begann vor dem Landgericht Dessau-Roßlau der Prozess um den Tod von Jalloh.

Aus der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft geht hervorgeht, dass es Jalloh trotz der Fesseln gelungen sein soll, ein Feuerzeug aus seiner Hose zu fingern, ein Loch in die kunstlederne Matratze zu bohren und den darin befindlichen Schaumstoff zu entzünden. Gleichwohl würden der durchsuchende Polizeibeamte Andreas S. und der Dienstgruppenleiter Hans-Ulrich M. Mitschuld am Tod des Asylbewerbers tragen. Der durchsuchende Beamte M. habe bei der Durchsuchung Jallohs dessen Feuerzeug übersehen. Der Dienstgruppenleiter S. soll den mehrfach ausgelösten Feueralarm zwei Mal weggedrückt haben. Bei einer sofortigen Reaktion des Dienstgruppenleiters Andreas S., so die Anklageschrift, hätte er Oury Jalloh das Leben retten können. Der zuständige Dienstgruppenleiter Andreas S. muss sich wegen Körperverletzung mit Todesfolge verantworten, der mitangeklagte Polizeibeamte Hans-Ulrich M. wegen fahrlässiger Tötung

Der Vorsitzende Richter Manfred Steinhof hatte ursprünglich den Prozess auf sechs Prozesstage terminiert, inzwischen sind 56 Prozesstage festgelegt. Der Prozess soll voraussichtlich im Jahr 2008 beendet werden.

Die Mutter sowie der Halbbruder von Oury Jalloh haben sich dem Strafverfahren gegen Andreas S. und Hans-Ulrich M. als Nebenkläger angeschlossen. Die Nebenkläger leben in der Republik Guinea und wollen zum Prozessende nach Dessau-Roßlau reisen. Um den Nebenklägern eine Teilnahme zum Prozessende zu ermöglichen, bitten wir Sie um Spenden.


Spendet unter dem Stichwort Oury Jalloh an:

Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt e.V.
Kontonummer: 8 44 62 70
BLZ: 1 20 965 97
Sparda Bank Niederlassung Magdeburg

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt