„Herzlich willkommen wer immer Du bist – das ist eine starke Antwort auf Rechtsextremismus und Rassismus“Interkulturelle Woche 2012 in Dessau-Roßlau mit Bratwurst, Reggae-Sound und vietnamesischer Tanzeinlage eröffnet Diese Ambivalenz zwischen schon erreichten Etappen und noch offenen Zielen in der Integrationspolitik, treibt auch Harold Ibanez Vaca um. Der gebürtige Bolivianer ist zugleich Ausländerbeauftragter der Stadt und nimmt in seinem Eröffnungsstatement kein Blatt vor den Mund: „Von Willkommenskultur ist allerorts die Rede, doch bleibt von solchen Ankündigungen oft nicht mehr als eine Worthülse übrig.“ Bei ihm ist dabei offensichtlich längst angekommen, was zahlreiche Studien inzwischen empirisch belegen. Erworbene und verfestigte Stereotype und Vorurteile können langfristig und nachhaltig nur abgebaut werden, wenn es zwischen Einheimischen und Zugewanderten eine lebenswirkliche Begegnung gibt. Und da sieht der Ausländerbeauftragte für die Stadt noch Nachholebedarf: „Nur durch gegenseitiges Kennenlernen wächst gegenseitiges Verständnis heran. Das klappt hier noch nicht überall. Es geht um eine Einbindung von allen Zugezogenen aus Ost, West, Nord und Süd.“ Für Harold Ibanez Vaca ist dabei der vielbeschworenen Migrationshintergrund - oder wie es neuerdings in der Sozialwissenschaft heißt, eine Migrationsbiographie – nicht das ausschließliche Eintrittsticket für einen solchen Dialog: „Da müssen wir alle mitnehmen, von der Mitte der Gesellschaft bis hin zu den Menschen, die bereits an den Rand gedrängt sind. Es geht nur um Migranten, sondern auch um Menschen mit Behinderungen und verschiedensten Lebensentwürfen.“ Ein zentrales Integrationshindernis, das nach wie vor gerade im Osten der Republik virulent ist, spart er in seiner Rede zudem nicht aus: „Herzlich willkommen wer immer Du bist, das ist eine starke Antwort auf Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit.“ Hier sei ein abgestimmter und unmissverständlicher Widerspruch und eine gesellschaftliche Ächtung notwendig, für die Polizei und Staatsanwaltschaft ebenso wenig allein zuständig sein könnten, wie Initiativen, Vereine oder der Stadtrat. Harold Ibanez Vaca schließt mit einer Botschaft, die wohl Vision und Handlungsaufforderung zugleich ist: „Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus sind für diese Stadt nicht akzeptabel.“ |
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Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt