mit interkulturellem Stadtparkfest, Fahrradcorso und Skateboards gegen Rechts

zahlreiche demokratische Initiativen und Vereine wollen am 20. September 2009 kreativ und friedlich gegen einen rechtsextremen Aufmarsch in Dessau-Roßlau protestieren//Bündnis fordert Verbot der Neonazidemo

Insbesondere in den Augen des Vorbereitungskreises der Interkulturellen Woche 2008 (mehr dazu hier...) ist die Ankündigung der rechtsextremen NPD und der mit ihr eng verbundenen Neonazikameradschaften, am 20. September 2008 durch die Muldestadt marschieren zu wollen, eine nicht hinzunehmende Provokation und zugleich eine Verunglimpfung demokratischen Engagements.

Dieser Tag birgt zudem eine besondere Brisanz, weil zum demokratischen Stadtparkfest "We are Family" viele ausländische Gäste und Menschen mit Migrationshintergrund erwartet werden.

Deshalb ruft das Bündnis gegen Rechtsextremismus zusammen mit zahlreichen Vereinen und Organisationen dazu auf, den demokratischen Protest auf die Straße zu bringen und den Naziaufmarsch mit friedlichen und gewaltlosen Mitteln zu verhindern. Um ganz sicher zu gehen, fordern die AkteurInnen zudem vom Stadtrat und der Verwaltung öffentlich ein Verbot des Aufzuges.



In Ihrem Aufruf (mehr dazu hier...) zeigt sich das Bündnis gegen Rechtsextremismus ob der Sicherheit der anreisenden Festivalgäste besorgt und begründet u.a. damit ihre Verbotsforderung an die Kommune. In einer Beratung in der vergangenen Woche hatte die Initiative darüber hinaus beschlossen, sich mit zahlreichen Aktionen und Kundgebungen den Rechtsextremisten in den Weg zu stellen und vor allem dazu aufgerufen, sich am Festival "We are Family" (mehr dazu hier...) und (hier...) im Stadtpark zu beteiligen.




So findet am 20. September eine vom Multikulturellen Zentrum organisierte Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz statt (mehr dazu hier...). Der Bund der Antifaschisten (VVN/BdA) erwägt, in der Elisabethstrasse einen Fahrradcorso unter dem Motto "Für Weltoffenheit und Toleranz" durchzuführen. Ein Skateboardverein der Stadt (mehr dazu hier...) möchte mit der Aktion "Go Skating against Fascism" auf der Bitterfelder Strasse Alternativen zum rechten Lifestyle befördern und das Alternative Jugendzentrum plant an seinem Vereinsdomizil in der Schlachthofstrasse das Strassenfest "Kein Platz für Nazis - Nicht in Nord, West, Ost und Süd". Außerdem möchte die Jugendantifa mit der Demonstration "Gegen Nazis und andere Menschenfeinde. Zahlenverdreher und Faktenresisdenz zu Fall bringen!" durch die Stadt ziehen.



In Dessau-Roßlau ist in den letzten Monaten eine Revitalisierung der rechten Szene zu konstatieren. Diese dynamische Entwicklung geht mit einem gesteigerten Aufkommen an rechtsextremen Propagandadelikten einher (mehr dazu hier...). Zudem verzeichnete die Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt in diesem Jahr bereits 14 rechte Gewalttaten in Dessau-Roßlau (mehr dazu hier...). Damit liegt die Stadt im Landesvergleich an der Spitze dieser Statistik.

Bereits im März diesen Jahres zogen Rechtsextremisten durch Dessau-Roßlau (mehr dazu hier...). Die NPD-Jugend führte am 31. Mai 2008 zudem eine Kundgebung im Stadtzentrum durch (mehr dazu hier...).

verantwortlich für den Artikel:

 

Projekt GegenPart – Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt