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Die Chronik  
 
1998

15. 01., Dessau: Direkt vor einem Fenster des AJZ-Cafés detoniert ein wahrscheinlich selbst gebastelter Sprengkörper und beschädigt den Rahmen erheblich. Gäste, die sofort auf die Straße rannten, konnten die zwei flüchtenden Täter nicht mehr dingfest machen.

18. 01., Mügeln (WB): Teilweise vermummte Nazis überfallen einen Freizeittreff. Mit Reizgas, Schreckschusswaffen und Eisenstangen verletzen sie fünf Jugendliche. Fünf Nazis werden festgenommen.

Ende Jan., Dessau: Drei 19-25jährige Neonazis pöbeln vor dem AJZ und werfen die Mülltonnen um. Als die anwesenden Antifaschisten aus dem Haus kommen, flüchten die drei, werden aber von der Polizei gefasst, wobei einer Widerstand leistet.

19. 02., Fliegerhorst Holzdorf bei Jessen (WB): Bei einer Rekrutenfeier rufen mehrere Soldaten "Sieg Heil!" und zeigen den Hitlergruß. Ein Soldat, der den Vorfall meldet, wird zusammengeschlagen. Die Täter gehen 21 Tage in Arrest.

Ende Apr., Elsnigk (KÖT): Eine Unterkunft spanischer Bauarbeiter wird angegriffen. Unbekannte werfen mit Steinen und ein Schwelbrand bricht aus. (MZ 29. 04. 98)

"Männertag", Wittenberg: Das "Punkerhaus" wird zum wiederholten Male überfallen. Dabei übergießen Neonazis einen Mann mit Benzin, und versuchen ihn anzuzünden. Die Polizei weigert sich die entsprechende Anzeige aufzunehmen.
Am selben Tag zeigen in Dessau ca. 15 Neonazis den "Hitlergruß" und rufen "Deutschland den Deutschen %u2013 Ausländer raus!" und "Juden raus!", als sie zu einer Gartenkneipe ziehen, um dort bis in den Abend zu "feiern".

23. 05., Sandersdorf (BTF): Im "Bierdeckel" findet ein Nazikonzert mit ca. 100 Teilnehmern statt. Eine niedersächsische Band und "Madcorps" aus Dessau spielen unter dem "Sieg Heil!" und "Juden Raus!"- Gejohle des Mobs.

25. 06., Gröbzig (KÖT): Auf dem jüdischen Friedhof werden 21 umgeworfene Grabsteine entdeckt. Der Hintergrund der Tat ist "völlig offen". (MZ 26. 06. 98)

11. 07., Sandersdorf (BTF): In der Kneipe "Bierdeckel" findet ein "Rock gegen Drogen" statt. Vor ca. 150 saufenden Neonazis spielt u. a. die Dessauer Naziband "Madcorps".

04.-06. 09., Dessau: Beim "Stadtfest" im Stadtpark kommt es am ganzen Wochenende zu Übergriffen durch Neonazis und Hooligans. Am Freitag z. B. wird ein Rollstuhlfahrer angepöbelt, abends schlagen fünf Neonazis eine Frau und zünden einem Punk die Haare an. Auch einige AntifaschistInnen, die den Opfern zu Hilfe kommen wollen, werden angegriffen, während die Polizei nicht eingreift. Am späten Samstagabend werden zwei Antifaschisten in der Nähe des AJZ angegriffen. Wiederum zu Hilfe eilende AntifaschistInnen werden von der Polizei zur Personalienabgabe genötigt. Ein Mann in Zivil richtet gar seine Pistole auf sie.

Sept., Dessau: Es kommt zu mehreren Überfällen von Neonazis im und vor dem Rathauscenter, wobei immer wieder dieselbe Person sich durch besondere Brutalität auszeichnete. Es wurden Jugendliche mit Messern bedroht und an den Haaren aus dem Center gezogen, ohne dass die Security eingriff oder die Polizei rief.

29. 09., Rosslau: Ein "24jähriger Rosslauer" wird von der Polizei festgenommen, nachdem er an mehreren Stellen extrem rechte Symbole und Sprüche gesprüht hatte. Der Täter, Mike Metze, ist seit der Wende Schläger-Nazi und wegen diverser Körperverletzungs-, Diebstahls- und Propagandadelikte bekannt und vorbestraft. Zum Zeitpunkt seiner Festnahme ist er erst wenige Monate auf Bewährung aus der Haft entlassen. (MZ 31. 09. 98)

11. 10., Dessau: Es kommt zu einem Fußballspiel zwischen dem SV Dessau 05 (antifaschistischer Fanblock) und dem FC Anhalt Dessau (Neonazi/Hooligan-Fanblock). Die 05-Fans werden mit Sprüchen wie "Antifa, ha-ha-ha!", "Zick, zack, Zigeunerpack!" oder "Wir bauen eine U-Bahn vom Schillerpark [dort ist das Stadion von 05] nach Auschwitz!" provoziert und teilweise auch körperlich angegriffen. Der FC Anhalt Dessau spendiert diesem Mob hinterher auch noch Freibier. Auf dem Weg dorthin marschieren die ca. 30 Leute in 3er-Reihen durch Dessau-Nord und rufen dabei u. a. "Hier marschiert der nationale Widerstand!".

14. 10., Dessau: Am frühen Morgen werden vier Scheiben des AJZ eingeworfen, wobei niemand verletzt wurde. Einige Zeit vorher wurden Autos vermeintlicher AJZ-Besucher beschädigt.

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