Im Rahmen des Projekts DOMINO – Zivilcourage im Rampenlicht (2002/2003) wurde die Fortbildungskonzeption von Katharina Lammers (künstlerisch-pädagogische Projektleitung), Katrin Wolf und Till Baumann (Kultur- und TheaterpädagogInnen bei DOMINO) entwickelt und in zahlreichen Fortbildungen erprobt. Ab Juni 2004 wird die Fortbildung TheaterDialog unter der Trägerschaft von Miteinander e.V. einer breiten Öffentlichkeit angeboten. Hier können MultiplikatorInnen die Qualifizierung zur ModeratorIn TheaterDialog erwerben.
Die Fortbildung TheaterDialog verbindet emanzipatorische Theatermethoden mit sozialen und politischen Bildungsinhalten; fördert kreative Kompetenzen im Umgang mit sozialen Konflikten, Gewalt und Intoleranz; qualifiziert PädagogInnen aus den Bereichen Schule, soziale Arbeit, politische Bildung und Friedenspädagogik; richtet sich an MultiplikatorInnen und Studierende, die auf der Suche nach handlungsorientierten und lebendigen Methoden in der Arbeit mit Jugendlichen sind; stützt sich auf Ansätze renommierter internationaler TheatermacherInnen. TheaterDialog bedeutet keine vorgegebenen Theaterstücke zu spielen, sondern unsere persönlichen Alltagserfahrungen gemeinsam zu inszenieren; in der Spannung zwischen Realität und Vision zu arbeiten; persönliche und gesellschaftliche Veränderungen im Schonraum Theater. Die Teilnehmenden suchen in einem offenen und gleichberechtigten Dialog nach Veränderungsmöglichkeiten für ein besseres Miteinander. Wahrnehmen, Analysieren und Handeln gehen Hand in Hand in einem Kommunikationsprozess, der sich der Sprache des Theaters bedient. Es werden verschiedene internationale theaterpädagogische Ansätze vermittelt, u. a. das Theater der Unterdrückten nach Augusto Boal und das Improvisationstheater nach Keith Johnstone. Mit physisch-emotionalen Ausdrucksmitteln wird eine bildhafte Welt konstruiert, die auf Sinnlichkeit und Fantasie beruht. Die jeweiligen Menschen sind Ausgangspunkt des TheaterDialogs, ihre Themen, Gefühle, Gedanken, Haltungen und Einstellungen; ihre Alltagserfahrungen im Kontext sozialer und politischer Realitäten. Ein Lern- und Inszenierungsprozess, in dem der Pädagoge/die Pädagogin die Moderation übernimmt. TheaterDialog fördert Selbstbewusstsein/Selbstbestimmung: Individuelle Stärken erfahren; persönliche Gefühle und Haltungen kennenlernen; Veränderungswünsche formulieren. Zivilcourage: Verletzungen anderer durch Dritte wahrnehmen; körperliche, emotionale, intellektuelle und strukturelle Gewalt erkennen; gegen jede Form von Gewalt Widerstand leisten. Zivilgesellschaftliches Engagement: die Welt als verä nderbar begreifen; gesellschaftliche Verantwortung für ein besseres Miteinander übernehmen; Gesellschaft bewegen, mitgestalten, verändern. Modul A Grundlagen TheaterDialog Die Fortbildungsveranstaltung Grundlagen TheaterDialog richtet sich an interessierte Menschen, die professionell oder ehrenamtlich in den Bereichen Schule, soziale Arbeit, politische Bildung oder Kultur arbeiten und Theater als lebendige Methode kennenlernen wollen. Die Teilnehmenden lernen TheaterDialog praktisch kennen und können sich im Anschluss entscheiden, ob sie an Modul B teilnehmen möchten, um diese Erfahrungen zu vertiefen. Termine: Halle, Evangelische Jugendbildungsstätte Villa Jühling; 11. Juni 2004, 10 – 18 Uhr; wahlweise 16. August 2004, 10 – 18 Uhr und Jugendbildungsstätte Peseckendorf; 25. Juni 2004, 10 – 18 Uhr;wahlweise13. August 2004, 10 – 18 Uhr
Modul B Qualifizierung zur ModeratorIn TheaterDialog Modul B versteht sich als aufbauende Fortbildung und richtet sich an MultiplikatorInnen, die die Qualifizierung zur ModeratorIn TheaterDialog erwerben wollen. Teil 1: Erfahren: Die Teilnehmenden erfahren die Methode TheaterDialog an sich selbst. Teil 2: Praktizieren: Die Teilnehmenden praktizieren die Rolle der Moderatorin/ des Moderators TheaterDialog im Schonraum der Gruppe. Praxis Erproben: Die TeilnehmerInnen erproben den Ansatz TheaterDialog in der jeweiligen Praxis. Hier besteht die Möglichkeit einer ergänzenden Praxisbegleitung: ReferentInnen der Fortbildung TheaterDialog führen gemeinsam mit FortbildungsteilnehmerInnen einen exemplarischen Workshop mit der Zielgruppe durch. Die MultiplikatorInnen können auf diese Weise Möglichkeiten und Wirkungen der theaterpädagogischen Arbeit praktisch erproben und reflektieren. Teil 3: Reflektieren und Vertiefen: Die Erfahrungen der Teilnehmenden in der jeweiligen Praxis werden mittels theaterpädagogischer Methoden erörtert. Termine: Halle, Evangelische Jugendbildungsstätte Villa Jühling; 3. - 4. September 2004, Freitag 14 – 18 Uhr, Sonnabend 09 – 17 Uhr; 1. - 4. Oktober 2004, Beginn Freitag 14 Uhr, Ende Montag 14:30 Uhr; 19. - 20. November 2004, Freitag 14 – 18 Uhr, Sonnabend 09 – 17 Uhr, wahlweise Jugendbildungsstätte Peseckendorf 6. - 9. September 2004, Beginn Montag 10 Uhr, Ende Donnerstag 14:30 Uhr, 20. - 25. November 2004, Beginn Montag 10 Uhr, Ende Donnerstag 14:30 Uhr.
Ergänzungsangebot TheaterDialog mit Jugendlichen / Praktische Anschauung Die ReferentInnen der Fortbildung TheaterDialog arbeiten auch mit Jugendlichen und Erwachsenen in Schulen, Jugendzentren und sozialen Einrichtungen. Das Ergänzungsangebot richtet sich direkt an interessierte Gruppen, aber auch an MultiplikatorInnen, die TheaterDialog gerne in der praktischen Arbeit mit ihrer Zielgruppe erleben möchten. Dies kann auch im Rahmen der Fortbildung TheaterDialog als praxisbegleitende Ergänzung zu Modul B in Anspruch genommen werden. In diesem Fall wird im Anschluss an den Workshop eine ausführliche Reflexion und Praxisberatung angeboten. Termine: nach Vereinbarung; Dauer: 1 bis 3 Tage
Teilnehmergebühren Modul A: €25 (ermäßigt €15) Modul B: €200 (ermäßigt €135) Fahrtkosten können nicht erstattet werden.