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Antisemitismus in Dessau (1932-1945)

Eine historische Stadtführung




Viele Generationen lang war Dessau ein Ort jüdischen Lebens, der weit über die Region hinaus ausstrahlte. Aus der 1672 unter Fürst Johann Georg II. von Anhalt-Dessau gegründeten jüdischen Gemeinde gingen große Persönlichkeiten wie Moses Mendelssohn (1729-1786), Ludwig Philippson (1811-1889) und Kurt Weill (1900-1950) hervor. In Dessau wurde 1808 die erste Synagogenrede in deutscher Sprache gehalten und 1806-1848 die erste vollständig in deutscher Sprache und Schrift gedruckte jüdische Zeitschrift („Sulamith“) herausgegeben. Das sozialökonomische und geistig-kulturelle Leben der Stadt wurde durch jüdische Mitbürger vielfach mitgeprägt. Bedeutende Stiftungen wie die Julie von Cohn-Oppenheim Stiftung trugen zu Dessaus Wohlstand bei.

Als Gauhauptstadt und Sitz eines Reichsstatthalters war Dessau im Nationalsozialismus ein Zentrum der Demütigung, Verfolgung und Vertreibung der Juden. Sammeltransporte brachten 1942 die letzten Mitglieder der traditionsreichen jüdischen Gemeinde nach Theresienstadt und in die Vernichtungslager des Ostens. Innerhalb weniger Jahre wurde zerstört, was sich seit 1672 an Gemeinsamkeit hatte entwickeln können.

Das vom Kolleg für Management und Gestaltung nachhaltiger Entwicklung, Büro Dessau, gestaltete Projekt „Antisemitismus in Anhalt-Dessau“  hat diesen Vorgängen nachgespürt.


1 Bauhaus 
Bauhausplatz, seit Eröffnung im Jahre 1926 Gegenstand nationalsozialistischer Angriffe („Kulturbolschewismus“), 1932 auf Betreiben der NSDAP-Faktion im Gemeinderat geschlossen
2 Hitlerhaus 
Seminarstraße, seit 1933 Sitz der Gauleitung Magdeburg-Anhalt, unter den Gauleitern Loeper (bis 1935), Eggeling (bis 1937), Jordan (bis 1945) eine zentrale Schaltstelle des lokalen Antisemitismus,1945 zerstört
3 Neues Theater
Hauptmann-Loeper-Platz (heute Friedensplatz), 1938 in Anwesenheit von Adolf Hitler und Joseph Goebbels als Musterstätte „deutscher Theaterkunst“ eröffnet
4 Rassenpolitisches Amt der NSDAP-Gauleitung 
Hauptmann-Loeper-Platz (heute Friedensplatz), wichtigste Institution der NS-Rassenlehre und –Politik im Gau Magdeburg-Anhalt, 1945 zerstört
5 Landesbehördenhaus 
Friedrichstraße, Sitz der seit April 1932 von einem NSDAP-Ministerpräsidenten geführten anhaltischen Landesregierung, 1945 beschädigt, Anfang der 1950er Jahre abgetragen, heute an dieser Stelle Hochhäuser 
6 Palais Cohn-Oppenheim 
Kavalierstraße, 1903 als Palais der Baronin Julie von Cohn-Oppenheim eingeweiht, 1944 schwer beschädigt, später abgetragen, seit 1933 Sitz der Reichstatthalter für Braunschweig und Anhalt Loeper (bis 1935), Sauckel (bis 1937), Jordan (bis 1945) 
7 Johanniskirche
Johannisstraße, ab 1690 erbaut, in der NS-Zeit unter Pfarrer Martin Müller ein regionales Zentrum der oppositionellen Bekennenden Kirche, 1944 schwer zerstört, 1953-55 wiedererbaut
8 Kristallpalast 
Zerbster Straße, 1903 eröffnet als damals größtes Dessauer Lokal und Veranstaltungszentrum, Ort zahlreicher NSDAP-Kundgebungen (u.a. Auftritte von Adolf Hitler, Joseph Goebbels, Gottfried Feder, Robert Ley, Fritz Sauckel), heute Ruine
9 Markt 
Zerster Straße, einer der wichtigsten Plätze für nationalsozialistische Kundgebungen und Aufmärsche 
10 Rathaus
Zerbster Straße, Sitz der seit 1933 von NSDAP-Oberbürgermeister Sander geführten Dessauer Gemeindeverwaltung
11 Friedrich-Theater 
Muldstraße, 1923 eröffnet, ab 1932 von jüdischen Mitarbeitern „gesäubert“, Stätte zahlreicher NSDAP-Veranstaltungen, 1945 zerstört 
12 Schlossplatz
wichtiger Platz für nationalsozialistische Kundgebungen, 1923 Gründung der NSDAP-Ortgruppe Dessau im (1945 zerstörten) Lokal „Drei Kronen“ 
13 Synagoge und jüdisches Gemeindezentrum 
Steinstraße/Askanische Straße, 1907/08 eröffnet, zentraler Ort des jüdischen Lebens und Kultus für Dessau und Umgebung, am 9. November 1938 zerstört, heute an dieser Stelle eine Gedenkstele zum Novemberpogrom
14 Geburtshaus Moses Mendelssohns 
Askanische Straße, heute am Vorderhaus eine Gedenktafel zur Erinnerung an den großen Aufklärer Moses Mendelssohn (1729-1786)
15 Kantorhaus
Kantorstraße, ehemaliges Wohnhaus des Kantors der jüdischen Gemeinde, am  9. November 1938 geplündert, danach von NS-Organisationen genutzt, Sitz der heutigen Dessauer jüdischen Gemeinde
16 Israelitischer Friedhof
Am Leipziger Tor, ab 1687 angelegt, am 10. November 1938 zahlreiche Grabsteine, die Trauerhalle und das Mendelssohn-Denkmal geplündert und zerstört, heute wieder von der jüdischen Gemeinde genutzt
Legende im Fenster aufrufen oder die Maus über die Zahlen halten

Kontakt für weitere Informationen, Vermittlung von thematischen Stadtführungen und Vorträgen:
Kolleg für Management und Gestaltung nachhaltiger Entwicklung gGmbH
Humperdinckstraße 16, 06844 Dessau
Fon: (0340) 22 05 990
Fax : (0340) 22 05 991
Mail: dessau@kmgne.de
http://www.kmgne.de/antisemitismus

Das Projekt „Antisemitismus in Anhalt-Dessau“ wurde unterstützt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Programms CIVITAS.

 

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