Viele Generationen lang war Dessau ein Ort jüdischen Lebens, der weit über die Region hinaus ausstrahlte. Aus der 1672 unter Fürst Johann Georg II. von Anhalt-Dessau gegründeten jüdischen Gemeinde gingen große Persönlichkeiten wie Moses Mendelssohn (1729-1786), Ludwig Philippson (1811-1889) und Kurt Weill (1900-1950) hervor. In Dessau wurde 1808 die erste Synagogenrede in deutscher Sprache gehalten und 1806-1848 die erste vollständig in deutscher Sprache und Schrift gedruckte jüdische Zeitschrift („Sulamith“) herausgegeben. Das sozialökonomische und geistig-kulturelle Leben der Stadt wurde durch jüdische Mitbürger vielfach mitgeprägt. Bedeutende Stiftungen wie die Julie von Cohn-Oppenheim Stiftung trugen zu Dessaus Wohlstand bei.
Als Gauhauptstadt und Sitz eines Reichsstatthalters war Dessau im Nationalsozialismus ein Zentrum der Demütigung, Verfolgung und Vertreibung der Juden. Sammeltransporte brachten 1942 die letzten Mitglieder der traditionsreichen jüdischen Gemeinde nach Theresienstadt und in die Vernichtungslager des Ostens. Innerhalb weniger Jahre wurde zerstört, was sich seit 1672 an Gemeinsamkeit hatte entwickeln können.
Das vom Kolleg für Management und Gestaltung nachhaltiger Entwicklung, Büro Dessau, gestaltete Projekt „Antisemitismus in Anhalt-Dessau“ hat diesen Vorgängen nachgespürt.
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Kontakt für weitere Informationen, Vermittlung von thematischen Stadtführungen und Vorträgen: Kolleg für Management und Gestaltung nachhaltiger Entwicklung gGmbH Humperdinckstraße 16, 06844 Dessau Fon: (0340) 22 05 990 Fax : (0340) 22 05 991 Mail: dessau@kmgne.de http://www.kmgne.de/antisemitismus
Das Projekt „Antisemitismus in Anhalt-Dessau“ wurde unterstützt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Programms CIVITAS.
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