Antirassistische „Achtung (+) Toleranz“ - Ansätze und emanzipatorische Theatermethoden für MultiplikatorInnen aus Sachsen-Anhalt - ein Pilotprojekt der Landeszentrale für Politische Bildung in Sachsen-Anhalt zusammen mit DOMINO - Zivilcourage im Rampenlicht.
Stress im Wohnzimmer! Hat es der Sohn doch tatsächlich gewagt, seiner Familie seine neue Freundin vorzustellen – und sie ist schwarz. Der Schock ist groß. Sein Vater versteckt sich hinter seiner Zeitung und würdigt ihn keinen Blickes mehr. Seine Schwester breitet lautstark ihre rassistischen Vorurteile aus. Seine Mutter wirkt verstört und versucht wenigstens ein bisschen zu vermitteln. Das junge Paar weiß nicht weiter – und wendet sich an das Publikum. Diese springen ein, zeigen in den Rollen der beiden was sie in einer solchen Situation tun würden. Erfahrungen aus dem Lebenskontext der Mitglieder der DOMINO Aktionstheatergruppe bilden die Basis für die Entwicklung von Forumtheater-Szenen wie dieser. Ob es um den jungen Arbeitslosen geht, der von Gleichaltrigen ausgegrenzt wird, um den Angriff auf einen Migranten in der Bahnhofshalle vor den Augen mehrerer PassantInnen oder um den Flüchtling, der in einem Zugabteil als einziger der fünf Fahrgäste vom Bundesgrenzschutz kontrolliert wird - Ziel beim Forumtheater ist es, die Welt nicht so zu akzeptieren, wie sie ist, sondern gemeinsam mit dem Publikum auf die Suche nach Veränderungsmöglichkeiten zu gehen. Die ZuschauerInnen können sich in die Szene einmischen, Rollen übernehmen und ihre Handlungsideen selbst darstellen - eine Probe auf die Realität.
Am 12./13. April 2003 findet innerhalb der DOMINO Fortbildungsreihe eine erste Veranstaltung unter der Leitung von Katharina Lammers, der künstlerisch-pädagogischen Projektleitung von DOMINO, und Jürgen Schlicher an der Fachhochschule Merseburg statt. Die Fortbildung ist vom Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt anerkannt und für TeilnehmerInnen dieser Region kostenlos. Auf Grund der begrenzten Teilnehmerzahl bitten wir, um eine verbindliche Anmeldung für die Fortbildung bis zum 7. April 2003.